Hamburg/Köln - Bei den beiden Viva-Musiksendern werden Redaktion und Vermarktung künftig zusammengelegt. Damit soll nach dem Einstieg des US-Medienkonzerns AOL Time Warner als Großaktionär Viva "optimiert" werden, teilte die börsennotierte Viva AG am Samstag mit. Neue Leiterin der Sendergruppe wird Martina Bruder, bisher Geschäftsführerin der Viva Fernsehen GmbH. Betroffen von der Neupositionierung ist vor allem der Anfang des Jahres mit 70 Beschäftigten gestartete Kanal Viva Plus, der als "CNN des Musik-TV" mit eigenen Korrespondenten in den großen Hauptstädten auf Sendung ging. Wie Martina Bruder der dpa sagte, soll der Sender ein "spin off" des Hauptsenders sein und künftig ähnlich wie der niederländische Viva-Ableger "The Box" vor allem auf "Interaktivität" setzen. Zuschauer haben dabei gegen Gebühr die Möglichkeit, ihre Lieblings-Clips per Telefon auszuwählen. Die bisherige Viva-Plus-Redaktion werde für dieses Konzept nicht mehr gebraucht, räumte die Senderchefin ein, ohne jedoch Zahlen über einen Stellenabbau nennen zu wollen. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" hatte am Samstag berichtet, dass die meisten der 70 Beschäftigten entlassen würden. Mit der Neupositionierung reagiere Viva auch auf das "schwierige Marktumfeld", erklärte Viva-Vorstandschef Dieter Gorny am Samstag. Viva hatte Ende Juli mitgeteilt, dass der Musikkanal im laufenden Geschäftsjahr nicht den erwarteten Umsatz und Gewinn erzielen wird. Der Konzernumsatz werde 109 Millionen Euro statt 125 Millionen Euro betragen. Der Gewinn vor Steuern schrumpfe statt der erwarteten 37 Millionen Euro auf 15 Millionen Euro. (APA/dpa)