Europa
Schewardnadse räumt Anwesenheit islamischer Extremisten ein
Aber nur "einige wenige Dutzend" in Pankisi-Tal
Tiflis - Der georgische Präsident Eduard Schewardnadse
hat eingeräumt, dass sich im Pankisi-Tal islamische Extremisten aus
Tschetschenien und arabischen Ländern aufhalten. Es handle sich aber
nur um "einige wenige Dutzend", sagte er am Samstag vor Journalisten.
Berichte, wonach sich dort auch Mitglieder des Terrornetzwerks El
Kaida versteckt halten, hätten sich nicht bewahrheitet. Bei dem Vorstoß von Truppen des Innenministeriums am vergangenen
Sonntag seien zwei Personen festgenommen worden, sagte Schewardnadse.
Er verteidigte auch die Tatsache, dass die Operation vorzeigtig
bekannt gegeben wurde und die Kämpfer in dem Tal somit Zeit zur
Flucht hatten. Dies sei ein Versuch gewesen, unnötige Opfer unter
georgischen Truppen und der Zivilbevökerung zu vermeiden, sagte er.
Zwischen Russland und Georgien herrschen derzeit Spannungen wegen
tschetschenischer Rebellen, die sich in das Pankisi-Tal geflüchtet
haben sollen. Russland hat mehrfach darum ersucht, Truppen in das Tal
einrücken lassen zu dürfen. Schewardnadse hat stattdessen ein
amerikanisches Angebot angenommen, Truppen in einem 64 Millionen
Dollar (Euro) umfassenden "Ausbildungs- und Ausrüstungsprogramm" in
der Terrorbekämpfung schulen zu lassen. Nach amerikanischen Angaben
haben einige der im Pankisi-Tal versteckten tschetschenischen Kämpfer
Verbindungen zum El-Kaida-Netzwerk von Osama bin Laden. (APA/AP)