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EU-Umweltkommissarin Margot Wallström ist nicht ganz zufrieden mit dem Energie-Kapitel: Zu viele Delegationen haben die von den Europäern favorisierten Ziele und Fristen abgelehnt.

apa/epa/lundahl
Johannesburg - Die EU-Umweltkommissarin Margot Wallström hat sich enttäuscht über die auf dem UN-Weltgipfel erzielte Einigung zur Förderung erneuerbarer Energien gezeigt. "Wir sind von vielen Aspekten des Kompromisses enttäuscht", sagte die Kommissarin am Montagabend vor Journalisten in Johannesburg. "Aber man muss immer einen Kompromiss finden, um eine Einigung zu erzielen." Zu viele Delegationen hätten die von den Europäern favorisierten Ziele und Fristen abgelehnt. In dem Passus für den Aktionsplan von Johannesburg ist nun lediglich die Rede davon, dass der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch "dringend substanziell erhöht" werden soll. Immerhin sei aber die Atomkraft nicht in die Liste erneuerbarer Energien aufgenommen worden, die in der Dritten Welt ausgebaut werden sollten, sagte Wallström. Darüber habe es vor allem mit der französischen Delegation harte Diskussionen gegeben, sagte ein spanischer Delegierter. Deutscher Umweltminister Trittin spricht von Erfolg Erneuerbare Energien als Thema etabliert Der deutsche Umweltminister Jürgen Trittin wertet den Gipfel als Erfolg. Die Ankündigung Kanadas, das Kyoto-Protokoll noch in diesem Jahr vom Parlament ratifizieren zu lassen, sei "ein ganz großer Schritt nach vorne", weil damit erstmals ein Land auf dem nordamerikanischen Kontinent zu seinen Verpflichtungen stehen werde, sagte der Grüne Politiker am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin. Wenn nun Russland noch ratifiziere, was die Regierung bereits beschlossen habe, werde das Kyoto-Protokoll in Kraft treten, sagte Trittin. Beim Thema erneuerbare Energien sei zwar "nicht alles erreicht worden, was man sich von europäischer Seite wünscht", aber man habe es geschafft, dass dies zum Thema geworden und eine "definierte Aussage" getroffen worden sei. Deutschland werde für erneuerbare Energien in den nächsten fünf Jahren eine halbe Milliarde Euro in den Entwicklungsländern ausgeben. Auch die Themen Wasser und Abwasser seien "mit konkreten Aktionsprogrammen und konkretem Geld" unterlegt worden. Ohne die Vorreiterrolle Deutschlands wäre es nicht möglich gewesen, den Anteil der Treibhausgase einzudämmen, erklärte der Umweltminister. Die Politik der Energiewende sei nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern damit seien zehntausende neue Arbeitsplätze und eine neue Exportwirtschaft entstanden. (APA)