Nairobi/Abuja - Ein zum Tod durch Steinigung verurteilter Nigerianer hat Berufung gegen seine Verurteilung eingelegt. Das berichtete am Dienstag der Radiosender BBC. Surimu Mohammed Baranda hatte die Vergewaltigung eines neunjährigen Mädchens zugegeben. Entgegen zahlreicher Proteste wurden in dem westafrikanischen Land bereits eine Reihe von Todesurteilen durch Steinigung unter Berufung auf das islamische Recht verhängt. Erst am Freitag verurteilte ein Scharia-Gericht im Bundesstaat Niger zwei angebliche Ehebrecher zu dieser Art Hinrichtung. Anfang des Monats hatte ein Berufungsgericht im Bundesstaat Katsina die Todesstrafe gegen die des Ehebruchs bezichtigte Amina Lawal bestätigt. Im März wiederum entkam die junge Mutter Safiya Hussaini dem Steinigungstod nach einem erfolgreichen Berufungsverfahren im Bundesstaat Sokoto. Seit 1999 haben zwölf moslemisch dominierte Bundesstaaten in Nigeria das islamische Recht, die Scharia, eingeführt. Die Steinigungsurteile und andere drastische Strafen lösten internationalen Protest aus. Nigerias Präsident Olusegun Obasanjo warnte, derartige Strafen könnten sein Land in die Isolation führen. (APA/dpa)