Seoul - Der Interpol-Chef Toshinori Kanemoto hat auf dem Jahrestreffen seiner Organisation in Seoul die Anbieter von Online-Zugängen zur Zusammenarbeit im Kampf gegen das Verbrechen im Internet aufgefordert. Die moderne Technologie von Computern in privaten Haushalten stelle die Ermittler vor neue Fahndungsprobleme, sagte Kanemoto vor rund 900 Vertretern der 178 Interpol-Mitgliedsstaaten. Bei dem fünftägigen Treffen in der südkoreanischen Hauptstadt wollen die Polizeichefs aus rund 80 Staaten auch über die internationale Bekämpfung des Menschen- und Drogenhandels sowie der Korruption beraten.

Der Chef der im französischen Lyon stationierten Interpol, der auch die internationalen Beziehungen der japanischen Polizei koordiniert, sagte, die Kooperation mit Internet-Provider sei sehr wichtig geworden, weil in den vergangenen Jahren immer mehr Terroristen das Netz für ihre Zwecke missbrauchten. Im Web machten Verbrecher Werbung für ihre Organisationen, rekrutierten Mitglieder, sammelten Geld, verkauften Waffen oder würden Geld waschen. Auch die Anzahl der Homepages, auf denen Kinder zum sexuellen Missbrauch angeboten würden, hätten drastisch zugenommen. Kanemoto kündigte ferner an, dass Japan und Südkorea, die gemeinsam im Jahre 2002 die Fußballweltmeisterschaft ausrichten, eng zusammenarbeiteten, um die Sicherheit bei dem Sportereignis zu gewährleisten. (pte/ap)