Zum Abschied von UNO scharfe Kritik am Krieg gegen Terror
Redaktion
,
Genf - UNO-Menschenrechtskommisarin Mary Robinson hat
kurz vor dem Ausscheiden aus ihrem Amt scharfe Kritik an dem von den
USA angeführten Kampf gegen den Terrorismus geübt. "So viele
Politiker benutzen jetzt das T-Wort", sagte sie in einem Gespräch mit
der Nachrichtenagentur Associated Press (AP). "So wird es sehr
stumpf, und es erodiert die Normen der Bürgerrechte und der
bürgerlichen Freiheiten." Sie hoffe, dass die Welt den
Menschenrechten, die nach den Terroranschlägen vom 11. September
hintangestellt worden seien, künftig wieder eine größere Beachtung
schenkten.
Die USA hätten unter der Führung von Präsident George W. Bush in
den letzten zwölf Monaten internationale Konventionen missachtet,
beispielsweise in der Behandlung von gefangenen
Terrorismus-Verdächtigen auf dem US-Stützpunkt Guantanamo Bay - von
den Versuchen, den Internationalen Strafgerichtshof zu torpedieren,
einmal ganz abgesehen, kritisierte Robinson. Wenn sie an andere
Regierungen in Menschenrechtsfragen herangetreten sei, hätten diese
oft auf die USA gezeigt und erklärt, dass sich die Maßstäbe der
Menschenrechte nun einmal geändert hätten.
Die 58-jährige ehemalige irische Präsidentin verlässt am Mittwoch
ihren UNO-Posten. Die USA hatten sich über ihre Kritik an den
Zuständen in Guantanamo Bay und ihre angeblich antiisraelische
Haltung verärgert gezeigt. (APA/AP)
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