Framingham - Das Marktforschungsinstitut IDC hat seine
Prognose für den diesjährigen PC-Absatz auf 1,1 Prozent gesenkt. Noch
im Juni ging es von einem 4,7-prozentigen Wachstum für die
Computerindustrie aus. Die Einführung von Microsofts neuem
Betriebssystem "Windows XP" habe die Nachfrage nach Computern nicht
stimulieren können, berichtete die Nachrichtenagentur "Bloomberg" am
Montag.
Während Verbraucher und größere Unternehmen weiterhin sehr
zurückhaltend kauften, investierten kleine Firmen und der öffentliche
Sektor dagegen stärker in Computer, ergab eine IDC-Marktanalyse. Für
das kommende Jahr prognostizieren die Analysten ein Wachstum von 8,7
Prozent statt der bisher erwarteten elf Prozent. Auch das
Weihnachtsgeschäft werde nicht stark verlaufen.
Erholung nicht vor Mitte 2003
IDC erwartet
vor Mitte 2003 keine signifikante Erholung der PC-Nachfrage mehr. Vor
allem in den USA und Europa erholten sich die IT-Investitionen von
mittleren und großen Unternehmen nur sehr langsam, während die
Ausgaben des öffentlichen Sektors und der kleinen Unternehmen im
Moment noch anhalten, berichtet IDC am Montag weiter.
Durch die höheren Kapitalkosten, hervorgerufen durch den
fortgesetzten Abschwung an den Aktienmärkten, würden die
US-Unternehmen bei den IT-Investitionen weiterhin Zurückhaltung üben.
Die gedrückte Arbeitsmarktsituation würde die PC-Ausgaben ebenfalls
bremsen. Auch die Marktsättigung sei ein immer bedeutend werdender
Faktor, der US-Markt werde immer mehr zu einem Ersatz-Markt.
Investitionen weiter zurückgestellt
In den USA werden laut IDC IT-Investitionen auch weiterhin
zurückgestellt werden, bis höhere Gewinne und ein robusterer
Aktienmarkt gesehen wird. Der Verbrauchermarkt werde im zweiten
Halbjahr zwar saisonale Zuwächse aufweisen, diese würden aber unter
den früheren Annahmen bleiben.
Für den westeuropäischen PC-Markt wird gegen Jahresende eine
leichte Erholung vorhergesagt, die Aussichten für einen größere
Anstieg aber als begrenzt angesehen. Auch der japanische PC-Markt
soll schwach bleiben. Anhaltendes Wachstum wird in größeren Märkten
der asiatisch/pazifischen Region, wie China, Australien und Indien,
erwartet. (APA)