Die Dresdner Bank hat den ihr als Pfand für einen Kredit dienenden Anteil von Leo Kirch am spanischen Fernsehsender Telecinco übernommen. Der 500 Millionen Euro Kredit, für den der Anteil als Sicherheit dient, wurde jedoch nicht an die insolvente KirchMedia , sondern deren Mutter, die Kirch-Holding vergeben. Das KirchMedia-Management hält den Schritt der Bank daher nicht für rechtmäßig und droht mit Schadenersatzforderungen, berichtet die Financial Times Deutschland am Freitag. "Wir haben die zur Auktion stehende Vorschaltgesellschaft erworben", zitiert die FTD einen Sprecher der Dresdner Bank. Dies sei ein technischer Zwischenschritt bis zur endgültigen Verwertung des Anteils. Demnach kann die Bank den 25 Prozent-Anteil nun ohne Zeitdruck veräußern, weil nun keine Zwangsversteigerung des Anteils mehr droht. Einem Schadensersatzverfahren sieht die Dresdner Bank gelassen entgegen, weil das Institut von der Rechtmäßigkeit der Verpfändung ausgeht. Die KirchMedia hatte den Telecinco-Anteil mit einem Wert von rund 500 Millionen Euro veranschlagt. Die anderen Gläubigerbanken von KirchMedia – Commerzbank, HypoVereinsbank, DZ Bank und Bayerische Landesbank – bezweifeln die Rechtmäßigkeit der Verpfändung. Sie sei erst im Februar und damit innerhalb von drei Monaten vor dem Insolvenzantrag eingetragen worden. Die Banken wollen aber den Verkauf abwarten und erst dann ihre Ansprüche am Erlös anmelden. Neben KirchMedia hält der Konzern des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, Mediaset, etwa 40 Prozent an Telecinco. (pte)