Der ehemalige slowakische Ministerpräsdient
Vladimir Meciar hat das Wort "Wahlkampf" allzu wörtlich genommen: Als
er ihn zweimal nach der Finanzierung seiner Luxus-Villa fragte, habe
Meciar ihm in die Schulter geboxt, berichtete der Journalist Luboslav
Cholij vom privaten TV-Sender Joj am Freitag. Schließlich habe Meciar
ihm gedroht: "Wenn du mir die Frage noch einmal stellst, werde ich
dir eine scheuern - das vergisst Du nicht mehr!" Meciars Villa wird
auf einen Wert von sieben Millionen Euro geschätzt. Nach eigenen
Angaben lieh er sich das Geld von seinem nach Deutschland
ausgewanderten Freund, dem Unternehmer Peter Ziegler.
Der ehemalige Ministerpräsident versucht bei der slowakischen
Parlamentswahl am 20. und 21. September wieder in das Amt
zurückzukehren. Der populistische und nationalistische Führer der
Bewegung für eine demokratische Slowakei (HZDS) hatte von 1994 bis
1998 regiert. Die Europäische Union und die USA warfen ihm mangelnde
Demokratiefähigkeit vor und drohten, die Slowakei bei einer erneuten
Amtsübernahme Meciars nicht in die NATO und die EU aufzunehmen.
Meciars Umfragewerte sanken in diesem Jahr von mehr als 30 Prozent im
Januar auf derzeit rund 18 Prozent der Wählerstimmen. (APA/AFP)