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Schaf ist nicht gleich Schaf: gewöhnliche Zuchttiere geben mehr Fleisch als Waldschafe, diese haben aber andere Vorzüge

Foto: APA/dpa/Försterling
Linz - Mit den Indogermanen ist es ins Land gekommen, dann war es fast ausgestorben und jetzt wird es zur Sakko-Produktion benutzt. Die Rede ist vom Waldschaf, das dank engagierter Züchter und eines von der EU geförderten Projektes mittlerweile wieder zahlreich im Mühl- und Waldviertel anzutreffen ist. Hans Kjäer ist der Geschäftsführer der Arge Waldschaf und erzählt von dem Kampf um die Erhaltung: "Ende der 80er-Jahre gab es in Österreich, Bayern und Tschechien nur noch etwa 100 Tiere." Inzucht wurde zum Problem, die Rasse drohte auszusterben. Mitte der 90er-Jahre wurden die Schafe in einem zentralen Abstammungsbuch erfasst und schließlich wurde ein Zuchtprogramm gestartet. In der Zwischenzeit gibt es wieder fast 800 Stück der nur noch im Voralpenraum lebenden Rasse. Im Vergleich zu Leistungsschafen, die gewöhnlich in der Landwirtschaft gehalten werden, bietet dieses extrem genügsame Tier weniger Fleisch und Milch, gesteht Kjäer ein. Dafür kann das Waldschaf aber mit anderen Vorzügen aufwarten: Wolle und Fleischqualität. Gemeinsam mit der Textilwerkstatt Haslach im Mühlviertel wird seit einigen Jahren aus der speziellen Wolle Tweedstoff hergestellt. Derzeit noch nicht im industriellen Maßstab, aber immer mehr Schneider interessieren sich für dafür, erzählt Kjäer. Ebenso wie Wirte, die Waldschaffleisch herkömmlichem Schaffleisch vorziehen: "Auch bei älteren Lämmern fehlt der sonst typische Beigeschmack." (moe/DER STANDARD, Printausgabe, 16.9.2002)