Linz - Drei rote Karten in einem Match, das hatte ein böses Nachspiel, das nicht folgenlos bleiben wird. Der Schiedsrichter, der die Platzverweise am Samstag in der zweiten oberösterreichischen Landesliga austeilte, wurde nach dem Match niederschlagen und schwer verletzt.

Anhänger der Heimmannschaft sahen nach Spielende gewissermaßen rot, wie erst zu Wochenbeginn bekannt wurde. Sie lauerten dem "Schwarzen" auf einem Parkplatz auf. Ein Rowdy verletzte den Referee durch Faustschläge und Fußtritte ins Gesicht schwer. Gegen den "Fußball-Fan" wurde Anzeige erstattet.

Das Match fand in Königswiesen im Bezirk Freistadt statt. "Union Königswiesen" trat gegen den "DSG Union Naarn" an, "Naarn" gewann mit 1:0 - geschossen in der 75 Minute, als die Hausherren nur noch zu neunt waren. Nach dem Siegestreffer wurde ein dritter Königswiesener wegen Kritik vorzeitig in die Kabine geschickt.

Nach dem Schlusspfiff übernahm das Publikum die rüde Gangart. Bereits unmittelbar nach dem Spiel trommelten aufgebrachte Fans gegen die Kabinentür des Unparteiischen - dieser konnte von dort noch auf den Parkplatz flüchten.

Kurz darauf kam es aber zu dem folgenschweren Zwischenfall: Fans stellten den "schwarzen Mann" zur Rede, es entwickelte sich eine heftige Diskussion. Dann flogen die Fäuste, der Schiedsrichter musste ins Krankenhaus gebracht werden.

(DER STANDARD, Printausgabe, 17. 9. 2002)