Die AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG hat sich an der Adcon Telemetry AG beteiligt. In einem ersten Schritt hat AT&S 4,61 Prozent übernommen, über eine Wandelanleihe wird aber eine Beteiligung von knapp zehn Prozent angestrebt. Die Beteiligung wurde über eine Kapitalerhöhung der Adcon durchgeführt, teilten beiden Unternehmen heute, Dienstag, in Wien mit. Auflage Insgesamt hat Adcon 985.582 Stück neue Aktien unter Ausschluss der Bezugsrechte aus dem durch die Hauptversammlung genehmigten Kapital aufgelegt. Davon wurden 500.000 Stück von der AT&S gezeichnet. Die übrigen 485.582 Stück gehen zu je einem Drittel an zwei Altaktionäre und einen Finanzinvestor. Der Preis pro Aktie wurde mit 1,5 Euro festgelegt, das sind 16,3 Prozent mehr als der Durchschnittskurs der letzten 25 Börsentage. Maßnahme "Die Hereinnahme von weiterem Kapital stellt eine vertauensbildende Maßnahme dar, um gegenüber den Eigentümern der AT&S das Zukunftspotenzial der Adcon Technologie zu unterstreichen und den Abschluss der Transaktion zu unterstützen," erklärte Adcon-Vorstand Claus Wortmann. Begründung Den Ausschluss der Bezugsrechte begründete Adcon-Vorstand Claus Wortmann damit, dass so ein höherer Preis erzielt werden könne, als mit einem öffentlichen Angebot. Wortmann: "Inklusive der Wandelanleihe bekommen wir fünf Mio. Euro. Das bedeutet, dass unsere Aufgaben über die nächsten zwei Jahre finanziert werden können. Die Problematik bisher lag ja darin, dass der Cash Flow immer am Limit war, das war auch allgemein bekannt. Damit konnten wir auch nicht mehr frei entscheiden." Mit dem Einstieg in die Massenproduktion wäre diese Lage noch dramatischer geworden, erklärte Wortmann. Bekräftigung Harald Sommerer, Finanz-Vorstand der AT&S, bekräftigte: "Für AT&S ist diese Beteiligung ein wichtiger Schritt in Richtung höherwertiger Produkte. Es ist unser klares Ziel, künftig stärker als Problemlöser aufzutreten und für unsere Kunden die Gesamtkosten des Produktes nach unten zu bringen. Die Adcon hat im Design-Know-how ihre Stärke, AT&S kann dies mit Fertigungs Know-how unterstützen." Am Rande erwähnte Sommerer, dass die Partnerschaft zweier österreichischer Unternehmen (Adcon mit Sitz in Klosterneuburg und AT&S mit Sitz in Leoben) auch "kulturell" gut zusammenpasse. Tätigkeit Für Adcon sei es wichtig, dass AT&S in Asien tätig ist. "Wir sind zu klein, um selbstständig in Asien etwas aufzumachen", so Wortmann, der weiters erklärte, dass der Restrukturierungs-Prozess bei Adcon zu zwei Drittel abgeschlossen sei. "Das Management musste sich bisher zu sehr um die internen Probleme kümmern und hatte zu wenig Zeit, sich auf die Entwicklungs-Möglichkeiten des Unternehmens zu konzentrieren", so Wortmann. AT&S-Chef Sommerer relativerte die Finanzkrise von Adcon: "Das Unternehmen hat in relativ langen Entwicklungszeiten mit hohen Personalkosten zu rechnen, die erst spät zu Umsätzen führen. Das ist für ein Start-up wie Adcon normal. Deshalb war unser Ansatz: Wir wollen eine Kooperation unter der Prämisse, dass die Finanzierung gesichert ist." (pte)