Der mögliche Einstieg des Schweizer Ringier-Verlags bei Springer steht noch auf der Kippe. "Derzeit klemmt es eher", hieß es am Mittwoch in Branchenkreisen. Knackpunkt sei die Frage, wie viel Einfluss Ringier bei einer Übernahme des 40- Prozent-Pakets von Leo Kirch auf die Geschäftsführung haben dürfe. Aus dem Umfeld der beiden Verlage hieß es, dass in dieser Woche voraussichtlich weitere Gespräche geplant seien. Einfluss möglichst gering halten Springer-Chef Mathias Döpfner wolle den Einfluss Ringiers möglichst gering halten und weitgehend auf den Aufsichtsrat beschränken, hieß es in Branchenkreisen. Dagegen wolle Ringier bei einem Einstieg beispielsweise einen Vertreter auch in den Vorstand entsenden. Entscheidung am 20. September Bei ihren Verhandlungen wollen sich beide Parteien nicht unter Zeitdruck setzen lassen. Dabei spiele auch der kommende Freitag (20. September) keine Rolle, hieß es bei den beiden Unternehmen. An diesem Tag will das Münchner Landgericht eine Entscheidung verkünden. Dabei geht es um die einstweilige Verfügung Kirchs gegen die Deutsche Bank, mit der er einen zeitlichen Aufschub beim Verkauf des Pakets erreichen will. In Branchenkreisen hieß es, selbst wenn die Deutsche Bank Erfolg habe, werde sie voraussichtlich nicht sofort über das 40- Prozent-Paket verfügen, sondern Leo Kirch noch etwas Zeit für den Verkauf lassen. Der Verkaufserlös würde zum Großteil an die Deutsche Bank fließen, die einen Kredit damit abgesichert hatte. Leo Kirch stünde dem Vernehmen nach eine Provision in Millionenhöhe zu. Ursprünglich wollte Kirch seine Beteiligung an die WAZ-Gruppe verkaufen. Das Geschäft kam aber nicht zu Stande. Springer wehrte sich heftig gegen einen Einstieg des Konkurrenten. Eine Beteiligung Ringiers gilt als weniger problematisch. (APA/dpa)