Unternehmen
Bayer: Erste Vergleiche wegen Lipobay
Weltweit über 2.000 Klagen anhängig
Leverkusen - Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat
nach eigenen Angaben die ersten Vergleiche mit Patienten geschlossen,
die nach der Einnahme des Medikaments Lipobay schwere Nebenwirkungen
erlitten hatten. "Wir haben nach Abwägung individueller Umstände im Einzelfall
mehrere Vergleiche ohne Schuldanerkenntnis geschlossen", sagte ein
Bayer-Sprecher am Mittwoch in Leverkusen. Wieviele Vergleiche bereits
geschlossen wurden und welche Summe der Konzern an die Opfer bezahlt,
wollte der Sprecher nicht sagen.Weit über 2.000 Klagen
Bisher gebe es im Zusammenhang mit dem Cholesterinsenkungsmittel
Lipobay, das auch unter dem Namen Baycol verkauft wurde, weltweit
weit über 2.000 Klagen, die meisten davon in den USA. "Wir gehen davon
aus, dass die ersten Prozesse über Einzelklagen Anfang 2003 in den
USA beginnen werden", sagte der Sprecher.
Der Konzern gehe weiterhin davon aus, keine Rückstellungen wegen
Lipobay bilden zu müssen, da Bayer gegen Produkthaftungsrisiken
versichert sei, betonte der Sprecher. Mit der Einnahme des vor einem
Jahr vom Markt genommenen Medikaments werden weltweit etwa 100
Todesfälle in Verbindung gebracht. Die Rücknahme von Lipobay hatte
bei Bayer im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch mitverursacht. (APA/Reuters)