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1.700 Festplatten und CD-ROMs wurden sichergestellt.

Foto: APA/PFARRHOFER Herbert
Hannover - Nach einem bundesweiten Schlag gegen einen internationalen Kinderporno-Ring plant die Polizei weitere Aktionen gegen Verdächtige. "Wir treiben die Ermittlungen intensiv voran", sagte ein Sprecher des niedersächsischen Landeskriminalamtes (LKA) am Donnerstag in Hannover. Wohnungsdurchsuchungen Die Verdächtigen sollen Kinderpornos heruntergeladen und mit Kreditkarten bezahlt haben. Allein in Niedersachsen wurden am Mittwoch 140 Wohnungen durchsucht. 1.700 Festplatten und CD-ROMs wurden sichergestellt. Mitglieder eines weltweit aktiven, geheimen Netzes werden zudem verdächtigt, selbst Kinder missbraucht zu haben. Spur durch Kreditkarten Den entscheidenden Hinweis erhielten die Ermittler im November vergangenen Jahres. Zwei mutmaßliche Kinderporno-Vertreiber aus Braunschweig hatten ihre Kreditkartennummern auf einem Server in den USA hinterlegt. Über die Braunschweiger Computer konnten die Ermittler eine große Zahl weiterer Verdächtiger ausfindig machen. Landes- und Bundeskriminalamt (BKA) sowie die Staatsanwaltschaft Hannover überprüfen auch, welche Zugangsbedingungen in dem internationalen Ring galten. Es gebe konkrete Hinweise darauf, dass neue Mitglieder selbst Kinder missbraucht und davon Filme und Fotos angefertigt hätten, hieß es in Polizeikreisen. Dies habe möglicherweise als Aufnahmevoraussetzung für das geheime Netz gedient. Polizei und Staatsanwaltschaft lehnten weitere Stellungnahmen ab. Inhope-Alarmsystem Dieser jüngste Fall von Kinderpornografie im Internet zeige, dass das so genannte Inhope-Alarmsystem der internationalen Internetwirtschaft gut funktioniere, erklärte der Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco Electronic Commerce Forum, dazu am Donnerstag in Köln. Der Verband betreibt eigenen Angaben zufolge innerhalb dieses internationalen Alarmsystems die deutsche Inhope- Hotline ("Newswatch"). Dort können Nutzer Alarm schlagen, wenn sie auf bedenkliche und illegale Inhalte stießen, hieß es. (APA/dpa)