Wien - Mit dem Aufruf "Keine Koalition mit dem Rassismus" entfesselten Freitag Abend um Punkt 18.05 Uhr mehrere 10.000 Teilnehmer der Anti-Rassismus-Demo am Wiener Stephansplatz ein vielbejubeltes "Blinklichter-Meer" für die Menschlichkeit. Der Massenandrang führte zu Programmverzögerungen. Zehntausende Demonstranten waren um 18.00 Uhr noch am Weg vom Parlament zum Stephansplatz. Die Veranstalter schätzen um 19.00 Uhr rund 50.000 Teilnehmer rund um den Stephansdom; die Polizei sprach von 25.000. Zum geplanten Beginn der Großkundgebung beim Stephansdom war der Stock am Eisen-Platz völlig überfüllt. Trotz des enormen Gedränges war die Stimmung unter den Teilnehmern aus allen Altersstufen, die vielfach mit Luftballons und Transparenten ausgerüstet waren, bestens. "Chaos de Luxe" Auch bei den anschließenden Reden und Musikdarbietungen herrschte trotz Gedränge und Kälte weiter gute Laune und großes Interesse. Einzig problematisch war, dass offenbar einige der Kundgebungsteilnehmer in der Menschenmenge kollabierten und sich zwei Rettungswagen mühsam den Weg zu den Erkrankten bahnen mussten. Hinter der Bühne herrschte unter den Organisatoren unterdessen beste Laune. Einer der Veranstalter sprach zwar von einem "Chaos de Luxe", dies sei aber nur dadurch möglich geworden, dass so unerwartet viele Menschen erschienen seien. Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, war vor allem über die zahlreiche Teilnahme junger Menschen begeistert. Gefragt, ob er glaube, dass sich durch die Demonstration das Klima im Lande ändern werde, meinte er, er bleibe Optimist. (APA)