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Foto: Reuters/Winkler
Berlin - In diesem Wahlkampf gab es in Deutschland deutlich weniger Geschenke für potenzielle Wähler als vor vier Jahren. Die SPD gab mit 24 Millionen Euro um vier Millionen weniger aus als vor vier Jahren. Die Unionsparteien gaben auch weniger aus als 1998: Die CDU machte rund 20,4 Millionen Euro locker, während die kleinere Schwesterpartei CSU rund 4,6 Millionen Euro beisteuerte.

Dass es nicht auf Geld alleine ankam, bewiesen die Postkommunisten, die angeblich nur fünf Millionen Euro ausgaben. Sie versuchten ihren vergleichsweise geringen Etat durch originelle Ideen auszugleichen. Die Renner bei den Postkommunisten waren Kondome mit der Aufschrift: "Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!" Ebenfalls reißenden Absatz fanden Präservative mit dem Schriftzug "Wir lassen Dich nicht hängen" und "Sag mir, wo Du stehst". Natürlich gab es auch rote Socken - dieser Begriff ist ein Synonym für PDS-Anhänger. Streichholzschachteln mit knallroten Zündköpfen und der Aufschrift "Die roten Köpfe sind entscheidend" zählten ebenfalls zum Sortiment der Postkommunisten.

Damit begaben sie sich in direkter Konkurrenz zu den Sozialdemokraten, die ebenfalls Zündhölzer anboten mit ihrem Spruch: "Auch hier sind wieder nur die Roten zu gebrauchen." Die Union hatte ebenfalls Streichhölzer aufgelegt - allerdings nicht mit schwarzen sondern blauen Köpfen. Als Verkaufshit für 40 Cents erwies sich bei der CDU ein vergängliches Produkt: Seifenblasen. Die Flasche trägt die Aufschrift: "Was von Rot-Grün übrig bleibt." Auch die FDP setzte auf Spielzeug: Ein Jojo mit der Aufschrift "Steuern runter - Jobs rauf".

Die Grünen verteilten Sticker und T-Shirts mit der Aufschrift: "Grün wirkt!" Nach dem Rücktritt von Verteidigungsminister Rudolf Scharping erwies sich bei der SPD der 15,80 Euro teure Stoffbär Rudi als Ladenhüter. (afs/DER STANDARD, Printausgabe, 23.9.2002)