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Der Deutsche Aktienindex hat seit Jahresbeginn bereits 43 Prozent verloren. Am Montag ging es weiter.

Foto: APA/Berg
Frankfurt - Der Deutsche Aktienindex (DAX) erlebte am Montag einen schwarzen Tag. Im Verlauf verlor das Börsenbarometer mehr als fünf Prozent, durchbrach die 3.000-Punkte-Marke nach unten und schloss mit einem Minus von 4,94 Prozent auf 2.914,25 Einheiten, einem neuen Fünf-Jahres-Tief. Ökoaktien legten hingegen als Reaktion auf die Wiederwahl des rot-grünen Regierungsbündnisses am Neuen Markt deutlich zu. Börsianer sagten, auf dem Markt lastete die Sorge, dass die rot-grüne Regierung nicht in der Lage sei, durchgreifende wirtschaftspolitische Reformen entscheidend voranzubringen. "Aktienmärkte lieben klare politische Verhältnisse und wenig Regulierung", sagte Chefstratege Gerhard Grebe von Julius Bär. Beides sei von Rot-Grün nicht zu erwarten. Unter Abgabedruck standen am Montag die Aktien von Münchener Rück und Altana. Am Neuen Markt tendierte der Auswahlindex Nemax 50 mehr als zwei Prozent tiefer bei 367 Zählern. Der MDax für mittelgroße Werte notierte rund ein Prozent tiefer bei 2987 Punkten. "Kurzfristig fehlt die Fantasie" Viele Marktteilnehmer glauben - so die Einschätzung des Aktienstrategen Stefan Mitropoulos von der Bankgesellschaft Berlin - nicht, dass die rot-grüne Regierung radikale Reformen durchsetzen kann. "Insofern fehlt kurzfristig die Fantasie für die Märkte." Ökoaktien mit Gewinnen Am Neuen Markt ragten die Kursgewinne der Ökoaktien heraus. Die Titel der Windenergiefirmen Plambeck und Nordex zogen um mehr als 17 Prozent beziehungsweise rund zehn Prozent an. Auch Umweltkontor-Titel verteuerten sich um fünf Prozent. Händler sagten, die umweltfreundlichere Politik einer rot-grünen Regierung im Vergleich zu einem konservativeren Bündnis stütze die Aktien. Die deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten nach der Bestätigung der rot-grünen Bundesregierung wenn überhaupt, dann nur geringe belebende Auswirkungen auf die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Mit im Wesentlichen positiven Effekten rechnet lediglich das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Der Konjunkturexperte des deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Udo Ludwig, geht davon aus, dass der Wahlausgang "keinen Einfluss" auf die konjunkturelle Entwicklung Deutsch- lands in den kommenden Monaten haben wird. (Reuters, vwd) --> Aktueller Marktbericht