Finanzen & Börse
DAX verliert mehr als drei Prozent
Europas Leitbörsen weiten Minus aus
Wien - Die Leitbörsen in Europa haben am Montag im frühen
Handel einheitlich mit Verlusten tendiert. Um 11:55 Uhr MESZ notierte
der DAX in Frankfurt mit 2.955,87 Punkten, das entspricht einem
deutlichen Minus von 109,86 Einheiten oder 3,58 Prozent. In London
verschlechterte sich der FT-SE-100 30,5 Einheiten oder 0,79 Prozent
auf 3.829,6 Zähler. Auch die Märkte in Paris und Zürich bewegten sich im negativen
Terrain. Zum oben genannten Zeitpunkt lag der CAC-40 Index bei
2.845,60 Punkten und damit 45,22 Einheiten oder 1,56 Prozent im
Minus. Der SPI notierte mit 3.262,09 Zählern oder einem Abschlag von
46,98 Einheiten oder 1,42 Prozent. Der die 50 führenden Unternehmen
in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende
Euro-Stoxx-50 reduzierte sich um 50,92 Einheiten oder 2,21 Prozent
auf 2.257,11 Punkte.
Abschläge im Versicherungssektor
Den Wahlausgang in Deutschland, der knapp die regierende rot-grüne
Koalition bestätigt hat, sehen Händler nicht als entscheidenden
Belastungsfaktor zum Wochenauftakt. Die Abschläge im
Versicherungssektor ziehen die Leitindizes in die Tiefe, hieß es zur
Begründung für die Rückgänge. Der DAX rutschte im Eröffnungshandels
auf ein neues Jahrestief. Der Euro-Stoxx-50 tendiert ebenfalls weit
im negativen Terrain, nachdem der Index bereits sieben Handelstage in
Folge im Minus geschlossen hat.
In der Versicherungsbranche sorgen negative Analystenkommentare
für Verkaufslust unter den Investoren. Der weltgrößte Rückversicherer
Münchener Rück wurde von Schroder Salaomon Smith Barney von "in-line"
auf "underperform" rückgestuft. Münchener Rück rutschen um 8,35
Prozent auf 123,64 Euro ab. Morgan Stanley senkte den Vermögenswert
von Allianz und Münchener Rück um 33 bzw. 15 Prozent. Begründung:
"Der Effekt des Aktienmarkteinbruches auf unsere Allianz-Bewertung
war brutal." Der größte europäische Versicherer Allianz gibt um 4,62
Prozent auf 94,7 Euro nach.
Ölwerte profitieren
Swiss Re setzen die Talfahrt mit einem Abschlag von 0,73 Prozent
auf 81,4 Franken fort. Die Analysten von Morgan Stanley senkten das
Kursziel für Swiss Re auf 122 Franken von 139 Franken. Das führende
britische Versicherungsunternehmen Aviva gewinnt gegen den schwachen
Trend im Sektor um 0,97 Prozent auf 363,5 Pence, nachdem die Titel
seit Jahresbeginn bereits um 57 Prozent nachgeben mussten.
Ölwerte profitieren von dem Preisanstieg für Rohöl. Auf Grund der
Irak-Situation erreichte Rohöl das höchste Preisniveau seit etwa 19
Monaten. BP, das weltweit drittgrößte Ölunternehmen legt um 3,32
Prozent auf 451,5 Pence zu. TotalFinaElf verteuern sich um zwei
Prozent auf 132,8 Euro.
BMW legt zu
Im Automobilsektor legen BMW nach einer Hochstufung 0,79 Prozent
auf 34,36 Euro zu. Das Investmenthaus UBS Warburg hob die Empfehlung
für BMW auf "strong buy" von "buy" an und bestätigte das Kursziel von
50 Euro. Für Peugeot reduzierte UBS Warburg das Kursziel auf 43 Euro
von zuvor 50 Euro. Trotz des guten Managements sei die "geographische
Ausrichtung eingeschränkt" und Peugeot sollte sich auf den Aufbau
einer Cash-Position konzentrieren und nicht Aktien zurückkaufen, hieß
es von den Analysten. Peugeot beschleunigen leicht um 0,43 Prozent
auf 39,43 Euro.
Unter den Telekomtitel wird Vodafone von negativen
Analystenaussagen nicht belastet und die Aktien gewinnen leicht um
0,56 Prozent auf 89,5 Pence. Die Analysten von Morgan Stanley senkten
das Kursziel für Vodafone auf 118 von zuvor 140 Pence. Zugleich
reduzierten die Wertpapierspezialisten die Schätzung des Ergebnisses
je Aktie im kommenden Jahr.(APA)