Berlin - Trotz der Zurückhaltung der Parteispitze sind in der deutschen Grünen-Bundestagsfraktion am Montag Forderungen nach der Übernahme eines vierten Ministeriums laut geworden. Dies verlautete aus Fraktionskreisen in Berlin. Nach dem Wahlergebnis bestehe Anspruch auf ein weiteres Ressort. Dies könne das durch den Rücktritt von Herta Däubler-Gmelin (SPD) frei gewordene Justizministerium sein, hieß es unter Verweis auf die Profilierung der Grünen in der Innen- und Rechtspolitik. Da ein viertes Ministeramt für die Grünen aus Proporzgründen mit einer Frau besetzt werden muss, käme für den Posten die bisherige Fraktionschefin Kerstin Müller in Frage. Die 38-Jährige ist Juristin und seit 1994 Mitglied des Bundestags. Eine juristische Ausbildung hat auch Grünen-Verbraucherministerin Renate Künast. Parteichefin Claudia Roth sprach sich im "Focus" dafür aus, dass die drei bisherigen Grünen-Bundesminister ihre Posten behalten sollten. (APA)