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San Francisc/Milpitas - Im ersten Geschäftsquartal hat Palm, der Marktführer bei Organizern, angesichts der anhaltenden Nachfrageschwäche seinen Verlust ausgeweitet. Der US-Konzern hofft jedoch, bis zum Jahresende mit zahlreichen neuen Produkten den Absatz seiner Geräte wieder zu steigern. In den drei Monaten zum 30. August habe der Netto-Verlust 258,7 Millionen Dollar (263 Mill. Euro) oder 45 Cent je Aktie betragen nach einem Fehlbetrag von 32,4 Millionen Dollar ein Jahr zuvor, teilte das im kalifornischen Santa Clara ansässige Unternehmen am Montag nach Börsenschluss mit. Ohne Berücksichtigung von Kosten aus Lagerhaltung und Umstrukturierung hätte der Verlust 36,4 Millionen Dollar oder sechs Cent je Aktie betragen. Analysten hatten je Anteilsschein sieben bis neun Cent erwartet. Den Quartalsumsatz bezifferte Palm mit 172,3 (Vorjahr 214,3) Millionen Dollar. Das Unternehmen hatte Erlöse von 175 bis 185 Millionen Dollar vorausgesagt. Die Auslieferungen gingen den Angaben zufolge auf 819.000 von 900.000 Taschencomputern im Vorquartal zurück. Im Geschäftsjahr 2000 hatte der Konzern im ersten Quartal noch 1,5 Millionen Geräte ausgeliefert. Palm dominiere gegenwärtig aber mit einem Anteil von 59 Prozent weiter den Markt für Taschencomputer, hieß es. Palm-Aktien waren vor Bekanntgabe der Zahlen am Montag an der Nasdaq gegen den Markttrend um mehr als vier Prozent auf 0,76 Dollar gestiegen. Zwei neue Marken Am Montag hatte Palm zwei neue Marken präsentiert, Zire und Tungsten. Während Zire mit preiswerten Geräten vor allem den Massenmarkt ansprechen soll, soll Tungsten vor allem im professionellen Bereich und bei Unternehmen verkauft werden, berichtet der Nachrichtendienst Cnet. Die Geräte sollen im Oktober auf den Markt kommen. Die Produkte unter dem Zire-Label sollen zu Preisen von 100 Dollar aufwärts verkauft werden, womit Palm in eine Preisklasse vorstößt, in der es bisher kaum Organizer gab. Tungsten wird erst Ende Oktober erscheinen und soll bereits das verjüngte Betriebssystem Palm OS 5 enthalten. Damit, und mit einem etwas größeren Bildschirm, soll der Palm die Multimediafähigkeiten nachholen, die ihm derzeit gegenüber seinen Kon- kurrenten mit dem Microsoft-Betriebssystem PocketPC fehlen. Im Herbst steht auch die Trennung von Hard- und Softwareunternehmen bevor. Ende September wird die Betriebssystemabteilung als "PalmSource" vom Hardwareteil der Firma losgelöst. Die Trennung soll zu einer größeren Verbreitung des Palm-Betriebssystems beitragen. (spu, DER STANDARD, Printausgabe 24.9.2002, APA/Reuters )