Bewaffnete stürmten Büro einer christlichen Organisation
Redaktion
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Karachi - Bei einem Überfall auf das Büro
einer christlichen Wohlfahrtsorganisation in der südpakistanischen
Stadt Karachi sind am Mittwoch sechs Menschen getötet und vier
verletzt worden. Wie die Polizei weiter mitteilte, befanden sich
unter den Opfern wahrscheinlich drei Christen und drei Moslems. Der
Angriff der beiden bisher unbekannter Täter habe der Organisation
"Frieden und Gerechtigkeit" ("Adl-o-Insaf") gegolten. Die Attentäter
seien in der dritten Etage eines zwölf Etagen großen Hauses, in dem
auch ein Krankenhaus untergebracht ist, in die Büroräume gestürmt und
hätten auf die Mitarbeiter der Organisation geschossen. Die Stadt ist
eine Hochburg moslemischer Extremisten.
Wie die Polizei mitteilte, fesselten die Täter ihre Opfer an
Stühle und töteten sie anschließend mit Kopfschüssen. Bei den Toten
handelte es sich um drei pakistanische Christen und drei Moslems.
Mehrere hundert Polizisten riegelten die Umgebung des 13-stöckigen
Gebäudes ab, in dem sich das Büro des christlichen Instituts für
Frieden und Gerechtigkeit befindet. Die Organisation ist in Karachi
seit 30 Jahren an Hilfsprojekten für Arme beteiligt und arbeitet mit
lokalen Menschenrechtsgruppen zusammen. Zu dem Überfall bekannte sich
zunächst niemand. Wie viele Täter daran beteiligt waren, war vorerst
ebenfalls nicht bekannt.
Verurteilung des Terroranschlags
Der pakistanische Informationsminister Nisar Memon verurteilte die
Bluttat als feigen Terroranschlag. "Wir sind besonders traurig über
die Tötungen in Karachi, weil die Terroristen unbewaffnete
christliche Zivilisten angegriffen haben", sagte er der
Nachrichtenagentur AP. Die Täter seien Feinde Pakistans, die die
Regierung in Islamabad jedoch nicht davon abbringen könnten, den
internationalen Kampf gegen den Terrorismus zu unterstützen.
Seit Präsident Pervez Musharraf den USA im vergangenen Jahr
seine Unterstützung für den Kampf gegen Terror zusicherte, kam es in
Pakistan immer wieder zu Angriffen auf christliche und westliche
Ziele. Dabei wurden mindestens 36 Menschen getötet und mehr als 100
verletzt. Zuletzt kamen Anfang August bei einem Granatanschlag auf
eine Kirche in der Stadt Taxila vier Frauen ums Leben, 25 weitere
Menschen wurden verletzt. In der vergangenen Woche nahm die Polizei
in Karachi 23 Mitglieder der Terrorgruppe Harkat ul-Mujahedeen
Al-Almi fest, die für mehrere der Anschläge verantwortlich gemacht
wird.(APA/dpa/AP)
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