Vivendi Universal (VU) will noch in diesem Jahr Aktiva im Wert von fünf bis sechs Mrd. Euro verkaufen. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende Jean-Rene Fourtou am Donnerstag vor französischen Parlamentariern in Paris. Für die Verlagsgruppe Vivendi Universal Publishing könnte in den nächsten Wochen eine "vernünftige Lösung" gefunden werden, sagte VU-Finanzchef Jacques Espinasse.

Fourtou hatte am Mittwoch angekündigt, der hoch verschuldete Konzern werde sich künftig auf das Medien- und Unterhaltungsgeschäft konzentrieren. Binnen eineinhalb Jahren sollen Beteiligungen im Gesamtwert von zwölf Mrd. Euro abgestoßen werden. Der Aktienkurs des französischen Konzerns legte am Donnerstag leicht überdurchschnittlich zu.

Die Zukunft des Versorgungsunternehmens Vivendi Environnement in der neuen Strategie war zunächst weiter unklar. Fourtou hatte am Mittwoch anklingen lassen, sich von dem 40-Prozent-Anteil an VE trennen zu wollen, zugleich aber klar gestellt, zunächst keine VE-Aktien auf dem freien Markt verkaufen zu wollen.

VU habe sich dazu verpflichtet, seinen Anteil an VE in den nächsten eineinhalb Jahren nicht weiter zu senken, berichtete "Le Figaro". Diese Frist könne jedoch verkürzt werden, wenn Aktien nach und nach verkauft würden und sich die Käufer ihrerseits verpflichteten, die Papiere einen gewissen Zeitraum zu halten.

Vivendi Environnement ist einer der weltgrößten Wasserversorger. Das Unternehmen führt das Kerngeschäft der früheren Generale des Eaux weiter, die der frühere Konzernchef Jean-Marie Messier in einen Medienkonzern umgebaut hat. (APA/AP)