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Dieses Marsflugzeug des NASA Ames Research Center könnte den bakteriellen Besuch - so es ihn jemals gab - eines Tages erwidern

Foto: APA/NASA
London - In den Wolken des Planeten Venus versteckt sich Leben - behauptet zumindest der Astrobiologe Dirk Schulze-Makuch von der University of Texas in El Paso. Darauf wiesen chemische Besonderheiten in der Venus-Atmosphäre hin, berichtet das Wissenschaftsmagazin "New Scientist" über die Ergebnisse des Forschers. So gebe es in der Atmosphäre deutlich weniger Kohlenmonoxid, als der Strahlung und Helligkeit der Sonne nach zu erwarten wäre. Das Gas könnte von Bakterien verbraucht worden sein, mutmaßt Schulze-Makuch. Indizien Zudem wurden in der Venus-Atmosphäre Hydrogen-Sulfid und Schwefeldioxid entdeckt, zwei Gase, die normalerweise nie zusammen gefunden werden, da sie miteinander zu einer anderen Substanz reagieren. "Irgendetwas" müsse die beiden Gase immer wieder nachproduzieren, mutmaßt Schulze-Makuch. Ein noch deutlicherer Hinweis für Leben auf der Venus ist für den Forscher das Vorhandensein von Kohlenstoff-Sulfid in der Atmosphäre. Die künstliche Herstellung dieses Gases sei so schwierig, dass es als eindeutiger Beweis für biologische Aktivität gelte. Schulze-Makuch nimmt an, dass in den Wolken der Venus Organismen leben, die den Ur-Bakterien der Erde ähneln. Kosmische Migranten Vom Mars auf die Erde abgewanderte Mikroben glaubt dagegen ein russischer Forscher entdeckt zu haben. Das Bakterium Deinococcus radiodurans überlebe selbst radioaktive Bestrahlung, die eine für Menschen tödliche Dosis vieltausendfach übersteige, berichtet der "New Scientist" über Untersuchungen des russischen Forschers Anatoli Pavlov vom Ioffe Physikalisch-Technischen Institut in St. Petersburg. Versuche mit anderen Bakterien hätten gezeigt, dass die Entwicklung einer solchen Eigenschaft auf der Erde viel länger benötige, als es auf dieser überhaupt schon Leben gebe. Auf dem Mars könne ein Bakterium eine derartige Umempfindlichkeit dagegen bereits in einigen Tausend Jahren erwerben, da auf diesem Planeten die Radioaktivität viel höher sei als auf der Erde, behauptet Pavlov. (APA/dpa)