Pontoise - Wegen wiederholter gemeinschaftlicher Vergewaltigung einer 15-Jährigen sind in Frankreich 17 junge Männer zu Haftstrafen von fünf bis zwölf Jahren verurteilt worden. Zudem verurteilte das Jugendgericht in Val d'Oise bei Paris am Freitag zwei Frauen, die das Opfer angelockt hatten, zu drei und fünf Jahren Haft. Das Gericht ging damit weiter als Staatsanwalt Jean-Pascal Oualid, der Haftstrafen zwischen drei und zwölf Jahren gefordert hatte. Einer der 18 Angeklagten wurde freigesprochen. Die Familien der Angeklagten reagierten empört auf die Urteile und machten ihrem Ärger im Gerichtssaal lautstark Luft. Die 19- bis 24-jährigen Männer wurden für schuldig befunden, ihr Opfer vor knapp vier Jahren mehrmals brutal vergewaltigt zu haben. Unter anderem vergingen sie sich in einer Zugtoilette, in einer Schultoilette und in der Toilette eines Gerichtsgebäudes an dem Mädchen. Die Männer zwangen es mehrmals zum Oralverkehr. Zwei der jungen Männer drohten ihrem Opfer laut Staatsanwaltschaft mehrmals mit seiner Ermordung, sollte es sich an die Polizei wenden. Daher hatte sich das Mädchen jahrelang nicht getraut, seine Peiniger anzuzeigen. (APA)