Wirtschaft
Deutschland: Bis zu 4,7 Millionen Arbeitslose im Winter befürchtet
Chefökonomen führender Banken pessimistisch
Berlin - Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland droht
im Winter nach Einschätzung von Wirtschaftsexperten auf bis zu 4,7
Millionen zu steigen. Das ergab eine Umfrage der "Berliner Zeitung"
unter Chefökonomen führender Banken. Im Schnitt
rechnen die Experten mit rund 4,5 Millionen Arbeitslosen, sollte sich
die wirtschaftliche Entwicklung bis dahin nicht entscheidend bessern. Für 2002 erwarten die Experten ein Wachstum des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) von im Schnitt 0,3 Prozent, für 2003 rund
1,3 Prozent. Im ungünstigsten Fall halte er im Winter 4,7 Millionen
Erwerbslose für möglich, sagte der Chefökonom für Deutschland bei der
US-Investmentbank Goldman Sachs, Dirk Schumacher.
Ähnlich pessimistisch äußerte sich Commerzbank-Chefvolkswirt
Ulrich Ramm. Er gehe "davon aus, dass wir Anfang des kommenden Jahres
4,5 Millionen Arbeitslose haben werden". Die Chefökonomen von
Deutscher Bank und Allianz-Gruppe, Norbert Walter und Michael Heise,
erwarten etwas günstigere Zahlen. "Werden Januar und Februar kalte
Monate, sind 4,4 Millionen Arbeitslose nicht auszuschließen", sagte
Walter. Auch Martin Hüfner von der HypoVereinsbank rechnet mit
"deutlich über vier Millionen, wobei die exakte Zahl vom Wetter im
Winter abhängt". (APA/AP)