Moskau - In Russland haben massive Fälschungsvorwürfe nach zwei wichtigen Regionalwahlen zu chaotischen Verhältnissen geführt. In Nischni Nowgorod, der drittgrößten Stadt des Landes, beschlagnahmte die Wahlkommission nach einem vorläufigen Endergebnis alle Stimmzettel, wie der Vorsitzende des Stadtparlaments, Sergej Abyschew, am Montag mitteilte. Am Vortag hatte das sibirische Krasnojarsk als erstes Gebiet Russlands überhaupt die Gouverneurswahlen für ungültig erklärt. Sowohl in Nischni Nowgorod als auch in Krasnojarsk wurde beklagt, dass Druck auf die Wähler ausgeübt oder deren Stimmen gekauft wurden. Zunächst blieb unklar, wie der Ausgang beider Wahlen gewertet werden soll. In Moskau wurde den regionalen Wahlkommissionen unterstellt, im Interesse der unterlegenen Kandidaten eingegriffen zu haben. Die Entscheidungen seien "unlogisch und nicht rechtmäßig", sagte der Leiter der Zentralen Wahlkommission Russlands, Alexander Weschnjakow, nach Angaben der Agentur Interfax. Bei den Gouverneurswahlen in Krasnojarsk hatte der Kandidat der im Gebiet übermächtigen Aluminiumindustrie nach vorliegendem Endergebnis verloren. In Nischni Nowgorod war der bisherige Amtsinhaber nach vorläufigen Ergebnissen dem Wunschkandidaten des Moskauer Kremls unterlegen. (APA/dpa)