Irak
Schröder will mit Chirac beraten
Frankreich könnte zwischen Deutschen und Briten vermitteln
Berlin - Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder
will am Mittwoch mit Frankreichs Präsident Jacques Chirac über die
Irak-Politik beraten, dessen Regierung die harte Linie der USA zu
einer UNO-Resolution gegen den Irak ablehnt. Ein Regierungssprecher
sagte am Montag in Berlin, der Irak werde neben anderen
internationalen Themen im Mittelpunkt des informellen
Vier-Augen-Gesprächs stehen. Frankreich hatte zuvor erneut die harte
Haltung der USA im Irak-Konflikt zurück gewiesen. Der
SPD-Außenpolitiker Gert Weisskirchen sagte am Montag, die Haltung
Frankreichs könne in Europa zwischen der britischen und der deutschen
Position vermittelnd wirken. Der Regierungssprecher machte keine näheren Angaben zum geplanten
Gespräch zwischen Schröder und Chirac. Frankreich will in einer neuen
UNO-Resolution über neue Waffeninspektionen noch keine militärische
Drohung verankern. Diese sollte nach französischer Vorstellung erst
in einer zweite Resolution beschlossen werden, wenn der Irak den
Auflagen der ersten Resolution nicht nachkomme.
Dem amerikanisch-britischen Entwurf zufolge soll der
Sicherheitsrat dem Irak verschärfte Bedingungen für die Inspektionen
stellen und für den Fall eines Verstoßes mit einem Angriff drohen.
Das lehnt mit Russland auch eine zweite Veto-Macht im Sicherheitsrat
ab. Deutschland ist gegen einen Angriff und lehnt eine Beteiligung
bisher kategorisch ab. (APA/Reuters)