Wirtschaft
Austriamicrosystems: Massiver Wertverlust
Investoren werten angeblich Beteiligungen bis zu 60 Prozent ab
Wien/Unterpremstätten - Der steirische Microchip-Hersteller
Austriamicrosystems (Unterpremstätten bei Graz) hat offensichtlich
massiv an Wert verloren. Wie aus unternehmensnahen Kreisen verlautet, hat die Aspern Industrie Beteiligung und Holding
AG, ihren 100-prozentigen Anteil um bis zu 60 Prozent abgewertet. Bei
Austriamicrosystems wollte man am Montag nur eine Abwertung um 20
Prozent bestätigen. Aspern Industrie-Vorstand Bernd Pöcheim wollte
die Abwertung nicht kommentieren.Neue Fabrik
Bei Austriamicrosystems begründet man den Schritt mit der
Eröffnung einer neuen Fabrik am Standort Unterpremstätten. Auf Grund
dieser einmaligen Belastung werde das Ergebnis heuer negativ sein. Im
Unternehmen betont man aber, dass es sich dabei um einen reinen
Buchverlust handle. Auf Cash-Flow-Basis sei man weiter positiv,
nächstes Jahr wolle man wieder Gewinne schreiben, hieß es am Montag.
Pöcheim verwies auf die Unterstützung mehrere Banken zum Bau der
neuen Anlage sowie auf die allgemein negative Entwicklung des
Chip-Sektors. Zur Abwertung wollte der Eigentümer aber unter Berufung
darauf, dass Austriamicrosystems mittlerweile eine private
Gesellschaft sei, keinen Stellungnahme abgeben. Die Wiener Börse
hatte den Handel in Aktien der austriamicrosystems Ende 2000
eingestellt.
Die neue Fabrik soll den mittlerweile 20-Jahre alten Vorgänger
ersetzen. Austriamicrosystems hat nach eigenen Angaben in den
vergangenen drei Jahren 190 Mill. Euro in die Fabrik investiert. Den
angekündigten Personalabbau hat das Unternehmen mittlerweile
abgeschlossen, statt wie geplant 150 Mitarbeitern mussten 86 - vor
allem aus dem administrativen Bereich - das Unternehmen verlassen.
Vertriebstöchter geschlossen
Im Zuge einer Refokussierung des Konzerns wurden außerdem zwei
Vertriebstöchter in Schweden und Großbritannien geschlossen.
Insgesamt habe man den Vertrieb aber ausgebaut, betont man im
Unternehmen. (APA)