General Tugwell behauptete, vier der von britischen Fallschirmjägern getöteten Demonstranten seien von der Polizei gesucht worden
Redaktion
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London - Ein britischer Ex-General hat im Zuge der
Untersuchungen zum so genannten "Bloody Sunday" am Montag eine
Falschaussage eingestanden. An dem als "Blutiger Sonntag" in die
Geschichte eingegangenen 30. Jänner 1972 hatten britische
Fallschirmjäger bei einer Demonstration in Derry in Nordirland 14
unbewaffnete Katholiken getötet.
Noch am selben Abend erklärte der damalige General Maurice Tugwell
dem Rundfunksender BBC, unter den Toten seien vier von der Polizei
gesuchte Männer gewesen. Dies sei falsch gewesen, sagte Tugwell vor
einer Untersuchungskommission in London. Er entschuldige sich dafür
bei den Angehörigen der Opfer.
Die Kommission war 1998 von Premierminister Tony Blair mit dem
Ziel eingesetzt worden, die Gründe für die Eskalation der Gewalt
vollständig aufzuklären. Der Tag markierte einen Wendepunkt in der
Geschichte des Nordirlandkonflikts. Danach erhielt die
Irisch-Republikanische Armee (IRA), die für die Unabhängigkeit von
Großbritannien kämpft, regen Zulauf. Bis 2004 soll der endgültige
Bericht vorliegen. (APA)
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