Wirtschaft
PC-Hersteller Dell erhöht Umsatzprognose
Aktien steigen - Dell-Erfolg mit Verkaufskonzept begründet
New York - Der weltweit zweitgrößte PC-Hersteller
Dell Computer hat seine Umsatzprognose für das laufende dritte
Geschäftsquartal nach oben revidiert. Zugleich sagte der Konzern den
Gewinn je Aktie am oberen Ende der zuvor prognostizierten Spanne
voraus. Die Aktien reagierten nachbörslich positiv, was die
europäischen Märkte im Vormittagshandel am Mittwoch nach oben zog. Das Unternehmen begründete die bessere Prognose insbesondere mit
höheren Auslieferungen von Computerservern und
Datenspeicher-Systemen. Analysten sagten, Dell werde weiterhin
versuchen, den Marktanteil im In- und Ausland zu erhöhen. Das
Unternehmen habe zudem Wettbewerbsvorteile im neuen Geschäft mit
Computer-Druckern.
Aktien steigen
Der Kurs der Dell-Aktien stieg nach der Mitteilung im
nachbörslichen US-Handel um mehr als vier Prozent auf 25,73 Dollar
von 24,64 Dollar zum Börsenschluss. Die europäischen
Technologie-Werte zogen im Sog der Dell-Mitteilung am Mittwoch
deutlich an. Im deutschen Xetra-Handel führten die Papiere des
Halbleiterherstellers Infineon, mit dessen Speicherbausteinen
Computerbauer wie Dell ihre Rechner ausrüsten, die Gewinnerliste mit
einem Plus von 6,5 Prozent auf 6,19 Euro an.
Dell teilte am Dienstag nach Börsenschluss mit, das Unternehmen
erwarte nun im Quartal zum 1. November 2002 einen Rekordumsatz von
9,1 Mrd. Dollar, 22 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Mitte August hatte Dell den Umsatz mit 8,9 Mrd. Dollar vorausgesagt.
Der Gewinn je Aktie dürfte 0,21 Dollar erreichen und damit um mehr
als 30 Prozent höher als im Vorjahr liegen. Zuvor hatte Dell vor
Analysten die Gewinnerwartung je Aktie mit 0,20 bis 0,21 Dollar
beziffert.
Marktanteil steigern
Analysten sagten, der zweitgrößte PC-Hersteller nach
Hewlett-Packard, der trotz der Zurückhaltung der Unternehmen
bei Technologie-Investitionen ein Wachstum geschafft habe, werde
weiterhin versuchen, den Marktanteil in den USA und im Ausland zu
steigern. "Angesichts der Konsolidierung in der Branche hat Dell
einen großen Vorteil", sagte Analyst Charles Wolf von Needham & Co.
Dell mit Blick auf das gemeinsam mit Lexmark gestartete Geschäft mit
Druckern. Dell werde in diesem Markt schnell Marktanteile erobern,
fügte Wolf hinzu. Bis 2003 werde Dell zwölf Prozent und innerhalb von
zehn Jahren 20 Prozent des Drucker-Marktes gewinnen können.
Den Dell-Erfolg führten einige Analysten auf das Verkaufskonzept
zurück, das vor allem auf Unternehmenkunden zugeschnitten ist. Andere
verwiesen auf die Dell-Geschäfte in Übersee, die allerdings nicht
flächendeckend seien. "Sie hatten einige große Erfolge in
Großbritannien und Deutschland (...) Aber sie haben es nicht
geschafft, den Erfolg in diesen Ländern auch woanders zu
wiederholen", sagte Martin Reynolds, Analyst von Gartner Inc. "Sie
dürften dies als Gelegenheit oder Herausforderung betrachten", sagte
Reynolds.(APA/Reuters)