Nahost
Sharon: "Angriff grundlegend für Verhinderung von Anschlägen"
EU-Außenpolitiker Solana verurteilt israelisches Vorgehen
Jerusalem - Nach massiver internationaler Kritik hat der
israelische Ministerpräsident Ariel Sharon den Angriff der Armee im
Gazastreifen mit 14 Toten verteidigt. Die Militäraktion in Khan Yunis
sei "grundlegend" gewesen, um "Terrorangriffe" zu verhindern, die im
Gazastreifen vorbereitet würden, sagte er am Montag nach einem
Bericht des israelischen Rundfunks. Bei allem "Bedauern" über zivile
Opfer müsse Israel die Sicherheit seiner Einwohner gewährleisten. Sharon äußerte sich dem Bericht zufolge bei seinem Treffen mit dem
EU-Außenbeauftragten Javier Solana. Solana zeigte sich über das
Vorgehen der Armee im Gazastreifen "schockiert".
Vertreter des israelischen Militärs sagten, sechs der 14 getöteten
Palästinenser seien "bewaffnete Terroristen" gewesen, die in
Verbindung zu "anti-israelischen Anschlägen" gebracht worden seien.
Das Militärradio berichtete dagegen, keiner der Getöteten sei
"wichtig" gewesen. Unter den Toten habe sich auch kein Mitglied der
radikal-militanten Hamas-Organisation befunden.
Beim nächtlichen Einmarsch israelischer Truppen in ein Viertel der
Stadt Khan Yunis wurden 14 Menschen getötet und nach
palästinensischen Angaben etwa hundert weitere verletzt. Die EU und
UNO-Generalsekretär Kofi Annan kritisierten den Angriff. Die USA
äußerten sich "tief beunruhigt". (APA)