Österreich
Mutmaßlicher Mörder von Holly und Jessica kommt doch vor Gericht
Nicht unzurechnungsfähig
Der mutmaßliche Mörder der beiden englischen
Mädchen Holly und Jessica, der Hausmeister Ian Huntley (28), kommt
nun doch vor Gericht. Bisher hatte es geheißen, er sei vermutlich
unzurechnungsfähig. Doch am Dienstag entschied ein Gericht in der
englischen Stadt Peterborough, dass dies nicht der Fall ist. Huntley
wurde aus einer psychiatrischen Klinik in ein Gefängnis verlegt und
wartet dort nun auf seinen Prozess.Keine Hinweise auf Geisteskrankheit
Der Richter traf seine Entscheidung auf der Grundlage eines
psychiatrischen Gutachtens. Demnach gibt es keine Hinweise darauf,
dass Huntley geistesgestört ist. Der Angeklagte machte nach Angaben
von Reportern einen nervösen Eindruck und zitterte sogar, als ihm
dies am Dienstag mitgeteilt wurde. Das Gerichtsgebäude wurde von der
Polizei streng bewacht, um seine Sicherheit zu gewährleisten.
Huntley war nach seiner Festnahme im August zunächst in die
psychiatrische Klinik von Rampton bei Sheffield gebracht worden, weil
er beim Polizeiverhör in unzusammenhängenden Sätzen gesprochen hatte.
Er ist angeklagt, die beiden zehn Jahre alten Mädchen Holly Wells und
Jessica Chapman aus Soham bei Cambridge ermordet zu haben.
Zwei Wochen lang hatte er behauptet, noch kurz vor dem
Verschwinden der beiden Kinder mit ihnen gesprochen zu haben. Er gab
Fernsehinterviews und half der Polizei beim Organisieren von
Pressekonferenzen. Nach der größten Suchaktion der britischen
Kriminalgeschichte wurden schließlich die Leichen der beiden Mädchen
entdeckt. Die Tat hat in Großbritannien enormes Aufsehen erregt und
große Anteilnahme ausgelöst (
derStandard.at/Panorama
berichtete). (APA/dpa)