New York - Die Zahl der Morde an Minderjährigen hat sich nach Angaben der Vereinten Nationen seit 1985 weltweit mehr als verdoppelt. Millionen Kinder und Jugendliche in aller Welt leiden zudem unter Gewalt durch Missbrauch, Vernachlässigung, sexuelle Ausbeutung und Gang-Rivalitäten. Oft seien junge Leute in ihrer Angst sich selbst überlassen, weil Angehörige und Freunde ihr Leiden nicht wahrnähmen oder selbst nicht in der Lage seien, zu helfen, heißt es in einer Botschaft des UNO- Generalsekretärs Kofi Annan zum Welttag der psychischen Gesundheit an diesem Donnerstag (10. Oktober). "Wir müssen das Schweigen brechen", das die psychische Belastung von Kindern umhülle, betont Annan in seinem Schreiben. "Gewalt hinterlässt immer Narben. Manchmal sind die Narben oberflächlich jedoch schwer erkennbar." Kinder hätten auch lange und schwer daran zu tragen, wenn ihre Mütter geschlagen und Nachbarn erschossen würden und ihre Umwelt in ständiger Angst vor Verbrechen oder Krieg lebe. Sozialarbeiter müssten besonders geschult werden, um die versteckten Zeichen von Trauma und Depression zu erkennen, Familien entsprechend zu helfen und mit dem Stigma psychischer Störungen aufzuräumen, fordert Annan. Er hoffe, dass der diesjährige Welttag besonders dazu beitrage, die Notwendigkeit dieser Aufgabe global bewusst zu machen. Der Gedenktag ist den psychischen Auswirkungen von Trauma und Gewalt auf Heranwachsende in aller Welt gewidmet. (APA/dpa)