International
Alternative Nobelpreise vergeben
Preisträger aus Schweden, Australien, Paraguay, Burundi
Stockholm - Die Alternativen Nobelpreise gehen in
diesem Jahr an Organisationen aus Burundi und Schweden, ein
Folteropfer aus Paraguay und einen australischen Wissenschaftler. Das
teilte der Stifter der Preise, Jakob von Uexkull, am Donnerstag in
Stockholm mit. Allen Preisträgern sei gemeinsam, dass sie die
Grundlage für eine Weltordnung gelegt hätten, in deren Mittelpunkt
der Respekt vor dem Leben stehe, sagte er. Das Jugendzentrum Kamenge in Burundi, das 1991 von italienischen
Missionaren gegründet worden war, wurde für seine Anstrengungen
ausgezeichnet, jungen Leuten beim gemeinsamen Aufbau einer Zukunft
nach neun Jahren Bürgerkrieg zu helfen. Die schwedische
Frauenorganisation Kvinna till Kvinna (Von Frau zu Frau) wurde 1993
als Reaktion auf Gewalt gegen Frauen während der Balkankriege
gegründet. Die Stiftung zeichnete sie dafür aus, dass sie die Wunden
des ethnisch motivierten Hasses und des Krieges gelindert hat.
Martin Almada aus Paraguay wurde für seinen Mut und seine
Bemühungen geehrt, "die Folterer zur Rechenschaft zu ziehen und sein
Land auf einen neuen demokratischen Kurs zu bringen". Almada war
unter der Diktatur von Alfredo Stroessner inhaftiert und gefoltert
worden. Der australische Wissenschaftler Martin Green, Professor an
der Universität von New South Wales, erhielt den Alternativen
Nobelpreis für seine Forschungserfolge auf dem Gebiet der
Solarenergie.
Der schwedisch-deutsche Philanthrop, Journalist und
Briefmarkenhändler von Uexkull hatte den Alternativen Nobelpreis 1980
ins Leben gerufen. Er ist mit insgesamt zwei Millionen Kronen (knapp
219.000 Euro) dotiert. Die Preise werden am 9. Dezember im
schwedischen Parlament verliehen.
(APA/dpa)