Ein neues digitales Radiosendenetz hat die dänische öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt DR am Donnerstag feierlich in Betrieb genommen. Acht Kanäle sendet DR via "Digital Audio Broadcasting", so der Fachbegriff, der schlicht mit DAB abgekürzt wird. Einziger Haken für dänische Digital-Aficionados: Entsprechende Empfangsgeräte sollen erst gegen Jahresende erhältlich sein.

DR-Radiodirektor Leif Lönsmann rechnet denn auch damit, dass es einige Zeit einige Jahre dauern wird, bis "alle Dänen auf den digitalen Radiozug aufgesprungen sind", sagte er am Donnerstag. Er sei aber überzeugt, dass DAB eine Zukunft habe. Entscheidender Vorteil sei die Wahlfreiheit unter den digitalen Programmen.

Acht "Themenkanäle"

Acht "Themenkanäle" verbreitet DR rund um die Uhr auf digitalem Weg. Dazu gehören ein Channel für die junge Zielgruppe, je ein Klassik-, Rock- und Jazz-Kanal und Soft-Pop. Öffentlich-rechtliches ist auf dem Nachrichtenkanal sowie "DR Plus" zu hören, wo Debatten, Hörspiele, Dokumentationen und Features gesendet werden. "DR Demokrati" überträgt live aus dem dänischen Parlament.

Die technische Reichweite beträgt DR-Angaben zu Folge zum Start 65 Prozent, innerhalb eines Jahres will man das ganze Land abdecken. Dänemark wäre damit das erste Land weltweit mit einer landesweiten DAB-Versorgung, heißt es. Topographisch gesehen haben es die dänischen Frequenztechniker allerdings auch um einiges leichter als ihre mitteleuropäischen Kollegen, ist doch Dänemark "platt wie ein Pfannkuchen" - so ein Sprichwort. Berge stellen sich den Radiosignalen daher nicht in den Weg. (APA)