Wien - "Ich verwende das Handy vor allem dafür, um den Tagesablauf meiner Familie zu koordinieren." Sabine Sammer-Fritz, Kindergärtnerin und Mutter eines fünfjährigen Sohnes, organisiert über ihr Mobiltelefon beispielsweise, wer den Junior am Nachmittag zum Fußballtraining bringt und ihn von dort wieder abholt. "Per SMS wird nur mein Mann eingeteilt, die Großmütter grundsätzlich per Telefonat."So wie Sabine Sammer-Fritz geht es laut einer im Auftrag der Mobilkom Austria durchgeführten Studie von Fessel GfK 81 Prozent der Handynutzerinnen. Dagegen gaben Männer nur zu 69 Prozent an, das Handy zur Organisation ihres Familienlebens zu nutzen. Auch die PR-Mitarbeiterin Silvia Böhm managt ihren Alltag mobil telefonierend: "Über das Handy vereinbaren mein Freund und ich, wer die Einkäufe am Abend erledigt oder wo wir uns zum Abendessen treffen." Einfacheres Leben Rund 3,4 Millionen Österreicherinnen sind heute bereits mobil erreichbar. Immerhin 80 Prozent davon sind überzeugt, dass das Handy ihr Leben vereinfacht hat. Fast die Hälfte glaubt sogar, dass sich mit dem Mobilfunk die Qualität ihres privaten Lebens gesteigert hat. Dementsprechend freuen sich auch 62 Prozent der Frauen, wenn das Handy läutet. Dagegen lässt der Klingelton nur bei 38 Prozent der Männer Freude aufkommen. Vor allem der SMS-Boom hat Frauen voll erfasst: Über alle Altersgruppen hinweg gaben 36 Prozent der Frauen an, gerne Kurzmitteilungen zu versenden. In der Gruppe der bis zu 29-Jährigen sind es sogar 65 Prozent. Dem großen Interesse der Frauen an der Nutzung mobiler Technologien steht auf der anderen Seite eine gewisse Skepsis und Unsicherheit gegenüber. So gaben 47 Prozent der Frauen an, neue Technologien erst dann einzusetzen, wenn sie erprobt sind. Diese Ansicht teilen nur 32 Prozent der Männer.(Robert Zwickelsdorfer/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11. 10. 2002)