Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters/Stringer India
Columbus/Ohio - Laut einer aktuellen Studie der Ohio State University wachsen Kulturpflanzen schneller, wenn der CO2-Gehalt in der Atmosphäre durch die Verbrennung von Öl und Kohle weiterhin steigt. Der Segen für die Pflanzen hat allerdings einen hohen Preis: Die Qualität der Ernte wird sich verschlechtern. Die Ergebnisse erschienen in der Oktober-Ausgabe des Fachblatts New Phytologist. Wissenschaftler unter der Leitung von Peter Curtis verfassten aus ähnlichen Studien aus den Jahren 1993 bis 2000 eine Meta-Analyse und bewerteten den Einfluss von CO2 auf das Wachstum von Wild- und Nutzpflanzen. Die Qualität der Nährstoffe werde demnach vor allem dadurch sinken, weil die Früchte und Samen durch das schnelle Wachstum weniger wichtige Inhaltsstoffe wie Stickstoff enthalten werden. Stickstoff gilt in Tier- und Pflanzenwelt als essenzielles Element für die Proteinbildung. "Um den Nährstoffbedarf vor dem Hintergrund des derzeitigen CO2-Szenarios dennoch abdecken zu können, muss wesentlich mehr vom Nahrungsmittel gegessen werden", erklärte Curtis. Langfristig könnten sich vor allem Probleme bei der Verfütterung von nährstoffarmen Getreide an Nutzvieh ergeben, da sich dadurch auch die Qualität des Fleisches verschlechtern werde, befürchtet Curtis. Anders fiel das Ergebnis bei Wildpflanzen aus. Ebenso wie bei Kulturpflanzen zeigten auch diese ein beschleunigtes Wachstum, "Wildpflanzen nutzen aber ein Überangebot an CO2 eher zur Verteidigung und zum Überleben als für eine gesteigerte Reproduktion", erklärte Curtis. Kulturpflanzen auf der anderen Seite seien vor Krankheiten und Schädlingen geschützt. "Sie besitzen daher den Luxus, Extra-CO2 zur Reproduktionssteigerung zu verwenden." Hülsenfrüchte (Leguminosen) hingegen nutzen einen CO2-Anstieg, um den Stickstoffanteil zu erhöhen. Als Ergebnis bleibt bei diesen Pflanzen bei steigenden Kohlendioxid-Werten der Nährstoffgehalt gleich. (pte)