Abschied von Entführungsopfer Jakob von Metzler in Frankfurt
Hunderte nahmen an Trauerfeier teil
Redaktion
,
Frankfurt - Mit einer Trauerfeier in der Frankfurter
Katharinenkirche haben Eltern, Freunde und hunderte Bürger am Freitag
vom elfjährigen Jakob von Metzler Abschied genommen. Der Bub war vor
zwei Wochen entführt und trotz Zahlung eines Lösegeldes getötet
worden.
"Wir geben Jakob von Metzler seinem Schöpfer zurück, voller
Trauer, aber dennoch dankbar für das, was er uns gewesen ist", sagte
der Präsident der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau, Peter
Steinacker, dem Redetext zufolge in seiner Predigt in Jakobs
Taufkirche. Der Bankierssohn sei ein Kind voller Urvertrauen und
Lebensfreude gewesen, sagte Steinacker. "Mit seinem Charme eroberte
er sich schnell die Herzen aller. Im Kreis seiner Klasse, seiner
Freunde war er aufgehoben und behütet ... Er hat sein Leben so lieb
gehabt." Jakobs Eltern sprach Steinacker direkt an und machte ihnen
Mut: Trotz allem müssten und dürften sie weiterleben.
Auch auf den mutmaßlichen Täter ging Steinacker in seiner Predigt
ein. "Was geht in einem Menschen vor, der einen kleinen Jungen
tötet?", fragte er. Nichts könne den Menschen von Gottes Liebe
trennen. "Auch keiner, der uns ans Leben will. Aber so ein Mensch
verdunkelt und verstellt uns Gottes über uns segnend leuchtendes
Angesicht. Und das nimmt uns den Atem, erschüttert Leib und Seele."
Für die Trauerfeier war das Gotteshaus mit bunten Blumen kindlich
geschmückt. Jakob sollte später im Familienkreis auf dem Frankfurter
Hauptfriedhof beigesetzt werden. (APA/Reuters)
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