1999 gelang historisches Hoch mit 26,9 Prozent, 52 Mandaten und erstmals Platz 2 - Nun droht laut Meinungs- Forschern der Absturz
Redaktion
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Wien - Glaubt man den Meinungsforschern, droht der FPÖ bei
der Nationalratswahl am 24. November der Absturz - und zwar von ihrem
im Jahr 1999 errungenen historischen Höchststand. Damals gelang es
der FPÖ erstmals in ihrer Geschichte, auf Platz 2 zu kommen - wenn
auch nur "hauchdünn" mit 415 Stimmen Unterschied zur ÖVP. 26,9
Prozent und 52 Mandate erreichten die Freiheitlichen, die unter Jörg
Haider kontinuierlich gewachsen waren, im Jahr 1999. Und sie kamen
zum zweiten Mal in ihrer Geschichte in die Regierung, gemeinsam mit
der ÖVP unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel.
Steger
Die erste Regierungsbeteiligung der FPÖ unter Norbert Steger in
Koalition mit der SPÖ endete nach drei Jahren 1986, weil Haider
Parteichef wurde. Vom damaligen Tiefststand von 5,0 Prozent führte
Haider seine Partei steil bergauf zum historischen Hoch 1999. Die
Zustimmung zur FPÖ war 1999 mehr als fünf Mal so hoch wie 1983. Mit
nur einer Ausnahme (der vorgezogenen Wahl 1995) legte die FPÖ seit
1986 bei jedes Mal kräftig zu. Den größten Zuwachs gab es 1990 mit
6,9 Prozentpunkten. Das beste Ergebnis bei einer Bundeswahl gelang
der FPÖ bei der EU-Wahl 1996 mit 27,5 Prozent.
1999
Bei der NR-Wahl 1999 war es der FPÖ auch erstmals gelungen, bei
einer NR-Wahl auf Landesebene stimmenstärkste Partei zu werden - und
zwar in Kärnten und Salzburg. In der Hochburg Kärnten hatte der FPÖ
schon die Landtagswahl im März 1999 erstmals den ersten Platz und mit
42,06 Prozent auch erstmals mehr als 40 Prozent Zustimmung auf
Landesebene gebracht. Bei der NR-Wahl 1999 blieb die FPÖ mit 38,63
Prozent knapp unter dieser Marke.
Bestes Bezirksresultat in Kärnten
Der Kärntner Bezirk Feldkirchen brachte der FPÖ 1999 auch das
beste Bezirks-Resultat ein; in keinem der zehn Kärntner Bezirke
unterschritten die Freiheitlichen die 30-Prozent-Marke. Der
schlechteste Boden für die FPÖ ist das Burgenland, wo sie ja auch
zuletzt bei der Gemeinderatswahl einen Einbruch erleben mussten. Auf
21,0 Prozent kam die FPÖ dort bei der vorigen NR-Wahl nur, in einem
Drittel der Bezirke konnte sie dort nicht mehr als 20 Prozent
erringen.
Insgesamt liegt die FPÖ in 14 der 121 Bezirke und Statutarstädte
unter 20 Prozent. In den allermeisten Bezirken - nämlich 77 - fuhr
sie 1999 Ergebnisse zwischen 20 und 30 Prozent in, in 26 Bezirken
zwischen 30 und 40 Prozent und in vier (allesamt in Kärnten) mehr als
40 Prozent. (APA)
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