Linz - Einen traurigen und zugleich alarmierenden Rekord" verzeichnet derzeit das Linzer Frauenhaus. Noch nie seit seiner Gründung suchten so viele Misshandelte Schutz in dieser Institution, berichtete Dagmar Andree, Vorsitzende des Frauenhauses in einer Presseaussendung am Dienstag. Bereits im September war die Gesamtzahl der Belegungen von 2001 überschritten. "Die Möglichkeit vor einem gewalttätigen Partner ins Frauenhaus flüchten zu können, ist notwendiger denn je", unterstrich Andree. Waren es im Vorjahr insgesamt 84 Frauen, so suchten bis zum heurigen September bereits 86 Betroffene Schutz und Hilfe im Frauenhaus. Die Gründe dafür seien vielschichtig, erklärte Andree. Einerseits würden sich Frauen nicht mehr so viel gefallen lassen. Andererseits "lassen aber auch verstärkte Zukunftsängste und deren Nichtbewältigung Männer immer wieder zu Gewalt greifen", so Andree. Dass es oft noch schlimmer kommen könne, zeige die Statistik, betonte die Vorsitzende. "Durchschnittlich werden in Österreich pro Monat zwei Frauen von ihrem Partner ermordet." Bei dieser Zahl komme "einem das Grauen", wenn man bedenke, "dass Mordversuche und schwere Misshandlungen noch nicht berücksichtigt sind", betonte Andree.(APA)