Wenn einem keine Partei einfällt, die man wählen kann, wählt man an sich LiF. Erfahrungsgemäß fällt einem dann aber doch noch eine Partei ein. Daraus erklärt sich das stete traurige Abschneiden der Liberalen. Mit Reinhard Jesionek soll jetzt alles anders werden. Das klingt besorgniserregend, denn wenn in Österreich alles anders werden soll, wird es meistens schlechter. LiF-Herzensfreund N.A. schrieb seiner Partei eine E-Mail, in der er sich über den Spitzenkandidaten wunderte. Darauf erhielt er aus dem LiF-Büro die Antwort: "Wenn Sie meinen, Kompetenz sei gefragt, dann versuchen Sie doch einmal mit purem Redetalent einen Grasser oder eine sonstige starke politische Verkörperung für unsere Partei zu finden."Daraus schließen wir: 1. Kompetenz ist wurscht. 2. Überredungskunst macht aus Sportsfreunden Spitzenpolitiker. 3. Karl-Heinz Grasser hätte das Liberale Forum stark verkörpert. 4. Er hat aber Nein gesagt. Da politische Kompetenz unwichtig ist, empfehlen wir Hans Krankl als Verstärkung. Er kann das LiF garantiert gut verkörpern, und er hat jüngst auch schon sein Parteiprogramm vorweggenommen. "Wir haben keine Chance, aber wir werden sie nützen." (DER STANDARD, Printausgabe, 18.10.2002)