Stockholm - Der weltgrößte Mobilfunk-Netzausrüster,
die schwedische Ericsson, hat angesichts verschobener Investitionen
bei Netzbetreibern die Umsatzprognose für den Kernbereich
Mobilfunksysteme gesenkt.
Im Gesamtjahr werde sich der Umsatz der Sparte wohl stärker als
der Markt verringern, dessen Rückgang Ericsson mit 20 Prozent
bezifferte. Trotzdem solle "irgendwann 2003" wieder die Gewinnzone
erreicht werden, teilte der Konzern am Freitag mit. Analysten
bezeichneten vor allem den Auftragseingang als schwach. Vorbörslich
gab der Ericsson-Kurs deutlich nach.
Zudem nannte Ericsson für das dritte Quartal einen bereinigten
Vorsteuerverlust von 3,9 Mrd. Kronen (427 Mill. Euro). Analysten
hatten im Mittel nur einen Verlust von 3,2 Mrd. Kronen erwartet. Den
Quartalsumsatz bezifferte Ericsson mit 33,5 (Vorjahr: 47) Mrd.
Kronen, was leicht unter den Analystenerwartungen von 33,7 Mrd.
Kronen lag. Der Auftragseingang sei um 46 Prozent auf 20,5 Mrd.
Kronen gefallen. Darin seien Stornierungen unter anderem der
deutschen MobilCom über 5,4 Mrd. Kronen bereits einbezogen.
Im abgelaufenen Quartal reduzierte der Konzern den Angaben nach
die Belegschaft um 4.500 Mitarbeiter. Das Gemeinschaftsunternehmen
SonyEricsson zum Bau von Mobiltelefonen habe im abgelaufenen Quartal
vor Steuern 500 Mill. Kronen zum Konzernverlust beigetragen, teilte
Ericsson weiter mit.
Die Ergebnisse spiegelten Analysten zufolge die schwierige
Marktsituation wider. "Die Aufträge waren ein Albtraum - wir haben
sie schlecht erwartet, aber nicht so schlecht", sagte Analystin
Helena Nordmann-Knutson von Ohman Brokerage. Dies lasse mit Skepsis
in die Zukunft sehen. Auch der Mittelabfluss von 2,7 Mrd. Kronen sei
zu beachten, sagte Jan Ihrfeldt von der Swedbank. "Ich denke, sie
versuchen die Erwartungen für das kommende Jahr zu reduzieren", fügt
er hinzu. "Der einzig positive Aspekt ist, dass die
Kosteneinsparungen besser als erwartet laufen", sagte Urban Ekelund,
Analyst bei Redeye.
Im außerbörslichen Instinet-Handel verloren Ericsson auf 4,50
Kronen nach 4,96 Kronen zum Vortagesschluss. Einem Händler zufolge
wurden am Morgen bereits rund zwei Mill. Ericsson-Aktien gehandelt. (APA/Reuters)