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Der nunmehr ehemalige Friedensplatz in Bozen

Foto: APA/Dolomiten
Bozen - Der Bozner Stadtrat hat die Rückbenennung des Friedensplatzes in Siegesplatz beschlossen. Damit sollte dem monatelangen Schlagabtausch zwischen den Rechtsparteien und den Mitte-Links-Kräften, zwischen den deutschsprachigen und italienischen Bürgern in Südtirols Landeshauptstadt, ein Ende gesetzt werden. Mit "Ersetzung der Benennung Friedensplatz durch Siegesplatz angesichts der Ergebnisse der konsultativen Volksabstimmung vom 6. Oktober 2002" war der Beschluss betitelt, den Bozens Bürgermeister Giovanni Salghetti Drioli von seiner Stadtregierung am Donnerstag genehmigen ließ. Die drei Stadträte der Südtiroler Volkspartei (SVP) stimmten - wie bereits angekündigt - gegen die Wiedereinführung des Namens Siegesplatz. Klarer Wählerauftrag "Die SVP hatte die Umbenennung des Siegesplatzes in Friedensplatz in das Koalitionsprogramm eingebracht", erklärte Vizebürgermeister Elmar Pichler Rolle am Freitag, "und wir haben somit einen klaren Wählerauftrag". Die SVP nehme das Ergebnis der Volksbefragung jedoch zur Kenntnis und wolle vermeiden, dass für die Koalition ein "politisches Problem" entstehe. Laut Pichler Rolle wolle man sich nun wieder wichtigeren Aufgaben zuwenden. Der Beschluss zur Rückbenennung wurde am Freitag dem Denkmalamt zugestellt, welches bereits nächste Woche für den Austausch der Straßenschilder am neuen alten Siegesplatz sorgen dürfte. Am kommenden Dienstag wird Bürgermeister Salghetti Drioli den Gemeinderat von der Stadtratsentscheidung zur Rückbenennung offiziell in Kenntnis setzen. Zu einer weiteren Abstimmung werde es dabei nicht kommen. Die Stadtverwaltung hofft nun, dass sich die politische Missstimmung, die seit der Ende des Vorjahres erfolgten Umbenennung des Siegesplatzes in Friedensplatz in Bozen geherrscht hatte, nun wieder legen wird. Dennoch wolle man laut Büro des Vizebürgermeisters in den nächsten Monaten darangehen, am symbolträchtigen faschistischen Siegesdenkmal am Siegesplatz, wie bereits vor Jahren beschlossen, erklärende Tafeln anzubringen. Die postfaschistische Alleanza Nazionale (AN), die bereits die Volksabstimmung zur Rückbenennung des Friedensplatzes in Siegesplatz initiiert hatte, kündigte auch dagegen massiven Protest an. Vorerst feierte die in Bozen viele Anhänger und Sympathisanten zählende Rechtspartei am Donnerstagabend in einer Bozner Discothek ihren Sieg über den Frieden. (APA)