Eine Rettung der deutschen MobilCom rückt näher. Wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet, will die Mobilfunkgesellschaft E-Plus das UMTS-Netz des angeschlagenen Konkurrenten übernehmen. Davon würden beide Seiten profitieren: So würde E-Plus auf Forderungen von über 600 Millionen Euro aus einem Dienstleistungsvertrag verzichten, den die MobilCom nicht bedienen kann und der die Rettung des Büdelsdorfer Unternehmens gefährdet. Aufstieg E-Plus würde durch den Erwerb des UMTS-Netzes zum Rivalen der bisherigen Marktführer Vodafone und T-Mobile aufsteigen, schreibt die FTD. Während MobilCom in der Vergangenheit den UMTS-Netzausbau sehr ehrgeizig vorangetrieben hatte, hat sich E-Plus bisher eher zurückgehalten. Mit dem UMTS-Netz der MobilCom, dessen weiteren Ausbau der französische Großaktionär France Telecom blockiert hat, können derzeit bereits 17 Prozent der Bevölkerung erreicht werden. Bis Ende nächsten Jahres muss die gesetzlich vorgeschriebene Netzabdeckung von 25 Prozent erreicht werden. Survival Durch den Verkauf des Netzes würde die Überlebenschance der MobilCom steigen. Das Unternehmen will auch die vor zwei Jahren für 8,4 Milliarden Euro ersteigerte UMTS-Lizenz verkaufen. Als möglicher Interessent hierfür gilt der Hongkonger Mischkonzern Hutchison Whampos. E-Plus selbst kommt nicht in frage, da das Unternehmen bereits eine Lizenz hält und keine weitere erwerben darf. Den Branchenwert der Lizenz schätzen Experten derzeit nur auf eine Milliarden Euro. (pte)