Etat
Mediaset dementiert Abkommen zur Übernahme von KirchMedia
Berlusconi will sich aber weiter alle Optionen offenhalten
Die italienische TV-Gruppe Mediaset hat einen
Bericht über ein Abkommen zur Übernahme der deutschen Fernsehgruppe
KirchMedia dementiert. Mediaset habe kein Konsortium mit dem
französischen Sender TF1 und dem US-Filmproduzenten Haim Saban
geschlossen, teilte das Unternehmen, das Italiens Regierungschef
Silvio Berlusconi gehört, am Montag in Mailand mit. Die "Financial
Times" hatte berichtet, Mediaset habe sich TF1 und Saban
angeschlossen. Die Partner wollten nun gemeinsam eine Offerte für den
Kauf von KirchMedia vorlegen.
Alle Möglichkeiten offen halten
Mediaset werde sich im Falle KirchMedia aber weiter alle
Möglichkeiten offen halten, erklärte das Unternehmen weiter. Die
TV-Gruppe besitzt bereits 2,28 Prozent an KirchMedia. Zudem gehören
der Muttergesellschaft Fininvest, über die die Berlusconi-Familie
ihre Beteiligungen kontrolliert, weitere 2,48 Prozent. Ein möglicher
Ausbau der Beteiligung war vor einigen Monaten in Deutschland wegen
der Zugehörigkeit zum Medienimperium Berlusconis bereits auf heftigen
Widerstand in Medien und Politik gestoßen.
KirchMedie wird über Offerten entscheiden
Die Gläubigerversammlung von KirchMedia soll am Mittwoch kommender
Woche über Offerten für das Unternehmen entscheiden. KirchMedia
kontrolliert mehrheitlich die TV-Gruppe ProSiebenSat.1 und ist im
Besitz großer Spielfilm- und Serienbestände. Separat verkauft wurden
bereits die KirchMedia-Sportrechte. Sie wurden Mitte Oktober durch
ein Konsortium um Ex-Fußballstar Günther Netzer, den ehemaligen
Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfuss und Manager der KirchSport AG
übernommen. Sie umfassen die Fußball-Bundesliga sowie die Rechte an
der Fußball-WM 2006. (APA/AFP)