Das Krankheitsbild: Nicht imstande zu sein, eine öffentliche Toilette zu benutzen - Therapie soll die sozialen Folgen mildern helfen
Redaktion
,
Düsseldorf - An der
Heinrich-Heine-Universität
startet ein Therapieprojekt, das sich der Störung "Paruresis" widmet. Damit bezeichnet die Fachwelt die Hemmung von Männern, öffentliche Toiletten zu besuchen. Mitunter können diese Hemmungen so groß werden, dass sie den Alltag bestimmen. Öffentliche Aufenthaltsorte wie Kinos oder Restaurants werden gemieden, da man dort mitunter eine Toilette nutzen müsste. Es erfolgt ein sozialer Rückzug, der nicht selten zu depressiven Stimmungen führt.
Von dieser Störung sind zu 90 Prozent Männer betroffen. Laut aktuellen Schätzungen leiden bis zu sechs Prozent der Männer an dieser Problematik, über die nur selten gesprochen wird und die medikamentös nicht erfolgreich behandelbar ist. Das Therapieprojekt an der Abteilung "Klinische Psychologie" zielt darauf ab, Ängste abzubauen und dadurch ein weniger eingeschränktes Leben führen zu können. Ein bereits entwickelter Therapieansatz habe sich in Vorstudien bereits bewährt. Die nun durchgeführte Untersuchung stellt eigenen Angaben zufolge die erste Therapiestudie zu "Paruresis" dar. Das Projekt wird an der Psychotherapeutischen Ambulanz der Uni Düsseldorf durchgeführt. Die eigentliche Therapiezeit umfasst bei einer Sitzung pro Woche drei Monate. Männer, die unter diesen Beschwerden leiden und an einer Teilnahme interessiert sind, können sich an
Philipp Hammelstein
wenden.
(pte)
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