Genf - Krankenschwestern sind drei Mal häufiger von gewaltsamen Übergriffen am Arbeitsplatz betroffen als andere Berufsgruppen. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Gesundheitswesen sind bei der Arbeit psychischer oder körperlicher Gewalt ausgesetzt, wie eine am Donnerstag in Genf veröffentlichte Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) herausfand. Ganz besonders seien Frauen betroffen, die die meisten Beschäftigten im Gesundheitssektor stellen.Missbrauch, Drohungen, Aggression Gewalt am Arbeitsplatz liegt nach Ansicht der ForscherInnen dann vor, wenn Menschen "im Zusammenhang mit ihrer Arbeit Opfer von Missbrauch, Drohungen oder körperlicher Aggression" würden und damit in "ihrer Sicherheit, ihrem Wohlbefinden oder ihrer Gesundheit" beeinträchtigt seien. Auch Gewalt auf dem Weg zum Arbeitsplatz falle unter diese Kategorie. Dem Bericht zufolge stammen in den Vereinigten Staaten die Hälfte aller Beschwerden wegen Gewalt am Arbeitsplatz von Beschäftigten im Gesundheitssektor. In vielen Ländern kämen solche Vorfälle allerdings nicht zur Sprache, fanden die ILO-Experten heraus. Die Schuldigen würden meist nicht zur Rechenschaft gezogen. (APA/AFP)