"Der hält das schon aus."

Rallye-Urgestein Franz Wittmann juxt seinen leicht angeknitterten Celica Turbo über den Rundkurs von Vairano. "Mit so einem hab ich '92 die Staatsmeisterschaft g'wonnen", sagt er und grinst unter seinem Helm hervor. Und schon peitscht er die Gänge rein und lädt den Bürzel seines Toyota zum Überholen ein.

montage: derstandard.at

Wittmann jagt den Boliden

nicht ohne Grund über den Circuit nahe Mailand. Er und seine Querfeldein-Kollegen aus den oberen Ligen stehen für gelebten Imagetransfer - mit den sportlichen Pfunden soll schließlich auch in den Zulassungsstatistiken gewuchert werden. Doch bis vor kurzem fehlte Toyota das passende Rezept, um den würzigen Rallye-Lorbeer auch zivilen Asphaltdynamikern schmackhaft zu machen. Da mochten die WRC-Corollas und -Celicas noch so fette Siege einfahren, von den Händlern kam ausschließlich solide Hausmannskost. Seit dem Einstieg in die Formel 1 wollen es die Japaner genauer wissen.

foto: franz-wittmann.com

Pünktlich mit Ende der ersten,

eher ernüchternden Saison komplettiert Toyota die T-Sport-Serie (Die anderen sind Yaris TS und Corolla TS) um den deutlich angespitzten Celica TS. 192 statt bislang 143 PS machen aus dem 2+2-Sitzer nicht nur einen sehnigen Sportler.

foto: werk

Nach wenigen Runden

auf dem Track von Vairano zeigt sich: Hier haben sich zwei gefunden. Das schlüssig abgestimmte Fahrwerk lässt dem 1,8-Liter-Aggregat genügend Spielraum für lausbübische Hetzereien.

foto: werk

Zu viel der Hetz

macht das effizient eingreifende Stabilitätsprogramm VSC jedoch pädagogisch wertvoll zunichte. Generell wird beim Celica TS gern und vor allem serienmäßig unterstützt: Brems-Assi, Beschleunigungs-Assi, alle da.

foto: werk

Nicht immer ganz da

war hingegen der dritte Gang des gut portionierten Sechs-Gang-Getriebes. Schade, schließlich will der Joystick fleißig bedient werden, um den Murl bei Laune zu halten. Erst ab 6000 Umdrehungen wird das Ganze richtig flockig.

foto: werk

Parallel

zur Einführung des Celica TS erfährt die aktuelle Modellgeneration des Keiles einen Relaunch. Außen - Xenon-Lichter, griffigere Front-und Heckzeichnung - wie innen - absolut fliehkraftresistentes Gestühl, Instrumente in Blutorange (!) - wurde sanft evolutioniert.

foto: werk

Ab Mitte November

sagt Toyota für 33.433 Euro "Danke" und Sie für eine Beschleunigung von 0 auf 100 in 7,4 Sekunden inklusive Top-Speed 225 km/h "Danke gleichfalls".

foto: werk

Damit wäre das T-Sport-Kleeblatt

mit den PS-Spritzen Yaris TS (106 PS, ab 16.861 EURO) ...

foto: werk

... und Corolla TS

(192 PS, ab 25.441 EURO) komplett. Was in Richtung Formel 1 nichts anderes heißt als: Imagetransfer, bitte kommen. (Stefan Schlögl, AUTOMOBIL, 25.10.2002)

Link
Toyota
Franz Wittmann im Netz

foto: werk