EU einigt sich über Entsorgung von Elektroaltgeräten
Kostenlose Rücknahme von Handys, Computer und Co ab Mitte 2005 durch Hersteller und Importeure
Redaktion
,
Werden Handys, Computer, Fernseher oder Bügeleisen
zu Abfall, können Konsumenten diese ab Mitte 2005 kostenlos bei
Rückgabestellen abgeben. EU-Parlament und Rat haben jetzt grünes
Licht für die neue EU-Elektronikschrottrichtlinie gegeben, meldet die
Wirtschaftskammer Österreich
in einer entsprechenden Aussendung. Demnach
sollen Elektrogeräte nicht mehr in Haushalten gestapelt oder
unsachgemäß im Haushaltsabfall entsorgt werden. Die Mitgliedstaaten
werden vielmehr verpflichtet, ein Sammelziel von 4 kg
Elektronikschrott pro Einwohner pro Jahr bis 2006 zu erreichen. Bei
der Entsorgung kommen hohe Umweltstandards zur Anwendung.
Verbesserungen für Mittel- und Kleinbetriebe
"Gegenüber früheren Fassungen ist es gelungen, wichtige
Verbesserungen für Klein- und Mittelbetriebe durchzusetzen. So
konnten wir übermäßige Verpflichtungen für die Elektrogerätehändler
abwehren. Händler können Elektroaltgeräte ebenso wie die Konsumenten
kostenlos abgeben. Sie brauchen von den Kunden kein Altgerät
zurücknehmen, wenn diese kein neues Gerät kaufen. Lediglich beim Kauf
von neuen Geräten muss der Handel Zug-um-Zug Altgeräte zurücknehmen,"
erklärt Doz. Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt-,
Energie- und Infrastrukturpolitik in der Wirtschaftskammer
Österreich.
Recyclingziele müssen erreicht werden
Bis 2006 müssen für die einzelnen Produktkategorien Recyclingziele
zwischen 50 und 75 Prozent des durchschnittlichen Gerätegewichts erreicht
werden. Noch höhere Anteile der stofflichen Verwertung, wie sie das
Europäische Parlament vorgeschlagen hat, wären extrem kostspielig und
ökologisch nicht begründbar gewesen, weshalb der vorliegende, im
Vermittlungsverfahren erzielte Kompromiss zu begrüßen ist,
unterstreicht Schwarzer.
Marken- oder Pool-Lösungen möglich
Die Richtlinie lässt sowohl
Markenlösungen als auch Pool-Lösungen zu. Erzeuger und Importeure von
Elektrogeräten können nun selbst entscheiden, inwieweit sie
Verpflichtungen selbst erfüllen und in welchen Bereichen sie diese
einem Verwertungspool übertragen, der Sammlung und Verwertung
kostengünstiger durchführen kann. Dies wird vor allem im
konsumentennahen Bereich der Fall sein. Für die Verwertung bereits
verkaufter Geräte werden Gemeinschaftssysteme Sorge tragen.(red)
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